Diskussion mit Saskia Sassen und Vladimir Sorokin

Eine globale Zäsur

So 22.2.2009
17.30h
Eintritt frei
Saskia Sassen, Foto: privat

Die Soziologin Saskia Sassen (New York) und der russische Schriftsteller Vladimir Sorokin (Moskau) im Gespräch, anschliessend Diskussion mit Manthia Diawara, Yang Lian und anderen.

Moderation: Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel (Berlin)


Wie sind die aktuellen Folgen der weltweiten Ereignisse von 1989 zu werten? Ist dieses Jahr tatsächlich eine globale Zäsur? Die nach '89 einsetzende verstärkte Globalisierung der Finanzmärkte - so die These Saskia Sassens - bekräftigt diese Vermutung. Wie aber sieht Vladimir Sorokin, ein Schriftsteller der jüngeren, postmodernen Generation den Afghanistan-Krieg, die zerfallende Sowjetunion und das heutige 'neue Russland'? Diese oft erst auf den zweiten Blick sichtbar werdenden transnationalen Verflechtungen werden mit neuen Ansätzen der 'World History' diskutiert. Am anschließenden Gespräch beteiligen sich auch die Kuratoren der Thementage und lassen die regionalen Schwerpunktsetzungen in diese Abschlussrunde einfließen.


Die Thementage

Iran: Kriegsende, Fatwa und Führertod > Fr 20.2., 17 h mehr...

China: Unvollendete Reise - Vom Tianan'men-Platz ins Exil > Fr 20.2., 19 h mehr...

Chile, Argentinien, Venezuela: Demokratische Kultur, neoliberale Krise > Sa 21.2., 14.30 h mehr...

Angola, Namibia, Südafrika: Aufbrüche in Unabhängigkeit und Demokratie > Sa 21.2., 18 h mehr...

Afghanistan, Pakistan und Kaschmir: Mörderische Aufbrüche, vergessene Kriege > Sa 21.2., 20:30 h mehr...

Migranten und wiedervereinigtes Deutschland > So 22.2., 14.30 h mehr...


Die TeilnehmerInnen der Diskussion

Caroline Fetscher, Journalistin und Publizistin, Berlin. Studierte in Freiburg und Hamburg Germanistik und Psychologie und war Chefredakteurin des Greenpeace-Magazins in Hamburg. Als freischaffende Autorin schrieb sie u.a. für den Spiegel und GEO, die Frankfurter Rundschau, die Süddeutsche Zeitung und die tageszeitung. Seit 1997 schreibt sie für den Tagesspiegel. Fetscher befasst sich u.a. mit Südosteuropa, den Menschenrechten und transatlantischen Beziehungen. 1997 erschien „Die Tropen als Text“, 2002 veröffentlichte sie gemeinsam mit Julija Bogoeva „Srebrenica. Ein Prozess“.


Saskia Sassen, Professorin für Soziologie, USA. Lehrt an der University of Chicago/USA und an der London School of Economics, London/UK. Geboren in den Niederlanden als Tochter des Niederländers Willem Sassen, der für das Nazi-Regime Propagandadienste geleistet hatte, wuchs Saskia Sassen in Buenos Aires auf. Sie studierte Philosophie und Politikwissenschaften an der Universität Poitiers, Frankreich, der Università di Roma, und der Universidad de Buenos Aires. Ab 1969 studierte sie Soziologie und Ökonomie an der University of Notre Dame, Indiana. Sassen forscht über Globalisierungsprozesse und Wanderungsbewegungen von Arbeit und Kapital sowie über moderne Kommunikationsmittel. Dabei beschrieb sie das Phänomen der so genannten „Global City“. 2008 erschien ihr Buch „Das Paradox des Nationalen“ auf Deutsch.


Vladimir Sorokin, Schriftsteller, Moskau. Geboren1955 in Bykowo, ist russischer Schriftsteller und Dramatiker und gilt als ein Hauptvertreter des russischen Konzeptualismus. Er studierte am Moskauer Gubkin-Institut der Erdgas- und Erdölindustrie sowie am Institut für Chemie. Sorokin beschäftigte sich mit Buchgrafik, Malerei und Konzeptkunst und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil. Er gestaltete und illustrierte etwa 50 Bücher. In seinen Werken parodiert er den sozialistischen Realismus. Auf Deutsch sind zuletzt erschienen „Das Eis“ (2005), „Bro“ (2006) und „Der Tag des Opritschniks“ (2007).