Neolithische (R)Evolution – Zur Aktualität einer Epoche machenden Theorie

Talk mit Joachim Burger und Johannes Müller

So 6.5.2018
15h
Eintritt frei
Auf Deutsch

Die um 1930 inmitten der Umwälzungen der Moderne aufkeimende Sehnsucht nach dem „Ursprünglichen“ zeigte sich auch in der Begeisterung für die noch junge Disziplin der Archäologie. 1936 prägte der Archäologe Vere Gordon Childe mit dem Begriff der „Neolithischen Revolution“ eine im wahrsten Sinne des Wortes Epoche machende Theorie vom Übergang des Menschen vom Jäger und Sammler zum sesshaften Ackerbauer und Viehzüchter. Auch heute werden neue Studien zu neolithischen Verhältnissen nicht nur von einer breiten Öffentlichkeit interessiert aufgenommen, sondern, so scheint es, vor allem auch auf ihre kulturellen und politischen Implikationen für unsere Zeit hin gedeutet.
Joachim Burger und Johannes Müller nähern sich in ihren Forschungen der Jungsteinzeit mit aktuellen wissenschaftlichen Methoden. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln geben sie ein kritisches Update zur Theorie der „Neolithischen Revolution“.

Joachim Burger ist Anthropologe und Populationsgenetiker an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sein Interesse gilt dem biologischen und kulturellen Sein und Werden des Menschen. Er erforscht die Menschheitsgeschichte der letzten zehntausend Jahre mit den Mitteln der statistischen Genomik und stützt sich dabei auf Genomdaten, die direkt aus prähistorischen Skeletten gewonnen werden. Burger gilt als Begründer der Palaeopopulationsgenetik. Mit seinem Team veröffentlichte er 2005 die erste populationsgenetische Studie zum Neolithikum und 2016 das erste Genom eines Neolithikers.

Zur Biografie von Johannes Müller