2021/2022 Ausstellung bis 30.12.2022
Investigative Commons
Three Doors
Ausstellung
5.11.–30.12.2022
Der deutsche Völkermord in Namibia
Konferenz
5.11.2022
Was kann die Zivilgesellschaft tun, wenn staatliche Institutionen in Verbrechen verstrickt sind? Reporter*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen u. a. richten den Blick auf rassistische Polizeiarbeit, Grenzsysteme und Cyberüberwachung und widmen sich neuen investigativen Praktiken und Methoden kollektiver Wahrheitsfindung.
„Kontrafaktische“ Angriffe auf staatliche Institutionen und die Justiz durch neofaschistische Gruppen sind ein wesentliches Merkmal der heutigen Zeit. Reaktionen darauf sind oft ein Festhalten an diesen traditionellen Säulen der Macht und des Wissens. Was aber kann die Zivilgesellschaft tun, wenn eben diese Institutionen für Verbrechen, Staatsterrorismus und Vertuschungen verantwortlich sind und an zwei Fronten gleichzeitig gekämpft wird: für unabhängige Beweise und gegen institutionelles Wissen?
Investigative Commons begegnet dieser Krise, indem es die Entwicklung und den Einsatz „counter-forensischer“ Beweise für die Allgemeinheit nutzbar macht. Initiiert von Forensic Architecture, FORENSIS und dem European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) zielt diese interdisziplinäre Kooperation darauf ab, staatliche und unternehmerische Gewalt aufzudecken. Dabei trifft das situierte Wissen von Gruppen an der Front politischer Kämpfe auf Methoden von Investigativreporter*innen, Whistleblower*innen, Aktivist*innen, Rechtsanwält*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Architekt*innen und Kulturschaffenden. Sie alle arbeiten an Fällen von gesellschaftlicher Dringlichkeit: Grenzsysteme, Cyberüberwachung, Umweltzerstörung und Kontinuitäten kolonialer Gewalt. Das HKW begleitet Investigative Commons mit Ausstellungen und Konferenzen. Wie wird neue Technologie und ästhetisches Empfinden in Zukunft die Auseinandersetzung mit der Welt prägen?