Verschwendung

Das Anthropozän-Projekt. Eine Enzyklopädie

Prassen, nicht geizen. In Saus und Braus. Viel zu viel zu viel vom Vorhandenen weggeben... Auch im Umgang mit dem Planeten – heiße Vollbäder und volle Kühlschränke, volle Tanks. Luxus... sich etwas leisten können. Kosten können einem egal sein, solange man es sich leisten kann. All die Selbstbestätigung und Freiheit dahinter. Irgendwo zwischen demokratischen Billigfliegern und magischen Börsennotierungen tobt die kapitalistische Befreiungsdoktrin durch die Welt und frisst ihre eigenen Kinder. Exzess. Der totale Rausch. Der Mythos vom goldbedruckten Klopapier am Hintern. Das Zusammenwirken von Glamour und Banalität. Aber liegt nicht eine sakrale Kraft in all dem? Eine ganz eigene Ästhetik der göttlichen Bestialität – unbeherrschbar, frei, souverän. Kosmisch. Das Bedürfnis nach unprofitabler Verschwendung... Maßlosigkeit ist schön. Verausgaben wir uns weiterhin im göttlichen Maße. Souverän genug, die Kosten ignorieren zu können.