Parochial
Das Anthropozän-Projekt. Eine Enzyklopädie
Mann/Frau, Tier/Mensch, oben/unten, richtig/falsch, Subjekt/Objekt, Politik/Wissenschaft – was Abgrenzung und Orientierung in die Gemeinschaft bringt, bringt auch gedankliche Enge. Eine der Herausforderungen des Anthropozäns ist es, Umwelt neu zu denken. Hier liegt der Unterschied zu Aufklärung und Moderne, als der Mensch den Glauben an eine höhere Instanz durch die Wissenschaft ersetzte und die Objektivität schuf. Der radikale Bruch mit der Vergangenheit scheint so manchen Denkern engstirning, wie soll man sich auch von allem lösen, das jemals war? Aber vielleicht sind wir auch nie wirklich modern gewesen und müssen unseren Kopf nur wieder dafür freimachen. Das Glaubensbekenntnis des Anthropozäns ist eine Politik der Vielen: Ein Gemengelage aus Sprachen und Phänomenen und die Erdgebundenheit von allem, mit dem und durch das wir leben. Herausbekommen müssen wir nur noch, wer hinter dem „wir“ steckt.
Mehr Informationen in der HKW-Mediathek
Ist das Anthropozän… Luxus oder Notwendigkeit? Dialog mit Akeel Bilgrami und Aldo Haesler
Geontologies: A Requiem to Late Liberalism. Keynote von Elizabeth A. Povinelli
Ist das Anthropozän…eine Kosmologie? Dialog mit John Tresch und Jan Zalasiewicz