Symposium

Kultur und Öffentlichkeit nach der Apartheid

Diskussion mit Pumla Dineo Gqola, Khalo Matabane und Jihan El-Tahri, moderiert von Storm Janse van Rensburg

Fr 29.8.2014
16h
Eintritt frei

mit englischer und deutscher Simultanübersetzung

Our time to choose, „A Voter Education Comic Book“, produziert von Matla Trust im Auftrag des Independent Forum for Electoral Education

Südafrikas aktuelles Zeitgeschehen ist ebenso komplex wie seine öffentliche Aushandlung. Sei es in der akademischen Welt, im Bereich Kunst und Kultur oder traditionellen und sozialen Medien – eine lebhafte Zivilgesellschaft hält schonungslose Debatten im Gang. Wie es der Politikwissenschaftler Achille Mbembe deutlich machte, gibt es die Alternativen, entweder im Scheitern zu verharren oder mit dem Neuerfinden zu beginnen. Was tragen Künstler und Intellektuelle zur Sichtbarmachung bestehender Problem bei? Wie gehen sie mit dem Leidensdruck in der Gesellschaft um? Wie lässt sich Zukunft unter den besonderen Umständen der derzeit praktizierten Demokratie denken? Wie lässt sich an die Hoffnungen des demokratischen Aufbruchs anknüpfen?

Jihan El-Tahri

Pumla Dineo Gqola ist Dozentin für afrikanische Literaturwissenschaften und Gender Studies an der University of Witwatersrand. Ihre Forschungsthemen sind u.a. Gedächtnis der Sklaverei, Postkolonialismus, gendered Blackness, öffentliche Kultur in der Post-Apartheid und afrikanischer Feminismus. Sie erhielt MA Abschlüsse an der University of Cape Town und an der University of Warwick sowie einen DPhil an der Ludwig-Maxmilians-Universität München. Zu ihren Publikationen zählen „What is slavery to me? Postcolonial/Slave memory in post-apartheid South Africa“ (Wits Press, 2010) und “A renegade called Simphiwe” (MFBooks Joburg/Jacana, 2013).

Khalo Matabane ist preisgekrönter Filmemacher, Autor und Produzent. Die Doku-Fiktion „Conversations on a Sunday Afternoon“, die die Lage von Flüchtlingen in Südafrika erkundet, war Teil des offiziellen Programms auf dem Toronto Film Festival und gewann den Preis der ökumenischen Jury auf der Berlinale 2006. Sein erster Spielfilm „State of Violence“ (2010) fand regen Zuspruch unter Kritikern auf zahlreichen Filmfestivals, u.a. von Toronto und Berlin. 2013 erschien sein neuer Film „Nelson Mandela: The Myth and Me“, ein Dokumentarfilm über die Kontroversen um Mandelas Politik der Versöhnung.

Storm Janse Van Rensburg ist unabhängiger Kurator für zeitgenössische Kunst und Autor. 2007 bis 2011 war er als leitender Kurator in der Goodman Gallery Cape Town tätig. Er kuratierte zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen, darunter gehörte zuletzt „A temporary admission“ von Bridget Baker beim National Arts Festival 2014 in Gahamstown, Südafrika. Seit seinem Umzug nach Berlin im Jahr 2012 kuratierte er 2013 die Gruppenausstellung „The Beautyful Ones“ in der Galerie Nolan Judin und war Ko-Kurator der Ausstellung „GhostBusters II“ im SAVVY Contemporary. Janse Van Rensburg ist Kurator der laufenden Wanderausstellung „Oblique“ von Abrie Fourie, die u. a. 2012 im HKW und 2013/2014 im Savannah College of Art and Design in den USA gezeigt wurde. Er schrieb u. a. für die Kunstmagazine Art South Africa, das Canvas Magazine und Metropolis M.. Zurzeit ist er Gastdozent an der Bayreuth Academy for Advanced African Studies und Ko-Kurator des Forschungs- und Ausstellungsprojekts „Giving Contour to Shadows“, eine Initiative des SAVVY Contemporary in Zusammenarbeit mit dem Neuen Berliner Kunstverein.