„Fare Rione, Fare Scuola“ – Kiez machen, Schule machen
Stefano Barbato-Schule mit kollektiv orangotango
Wie können Schüler*innen von lokalen Communities profitieren? Wie kann Schule das außerschulische Wissen der Schüler*innen nutzen? Und wie kann sich Schule in den Kiez einbringen? In Barra, in der Peripherie Neapels, sind junge Menschen in ein vitales soziales Netzwerk eingebunden. Doch dieses Wissen findet sich kaum im Lehrplan wieder. Um ein Selbstbewusstsein für diese Fähigkeiten zu stärken, erkundeten die Schüler*innen der 5. Klasse die lokalen Ressourcen in ihrer unmittelbaren Umgebung und suchten Gesprächspartner*innen im Kiez: Welches Wissen kann der Bäcker vermitteln, das in der Schule nicht vermittelt wird? Was lässt sich von der Stadträtin lernen? Und was können diese Akteur*innen von den Schüler*innen lernen? Die Schüler*innen setzten sich damit auseinander, wie Schule zu einem Ort des sozialen Lebens und des Austauschs vielfältiger Wissensformen werden kann und realisierten ihre Ideen mit künstlerischen Mitteln: In Kartografien, Wandbildern oder filmischen Arbeiten machten sie so das im Kiez versteckte Wissen sichtbar.
Das kollektiv orangotango besteht seit 2008 im freundschaftlichen Umfeld kritischer Geograf*innen. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen kritische Bildungsarbeit, die Schaffung selbstorganisierter Strukturen und konkrete gesellschaftliche Interventionen, die zur Reflexion und Überwindung der bestehenden Verhältnisse beitragen. Außerdem will orangotango Räume schaffen für die Vernetzung und den Austausch zwischen sozialen Bewegungen, emanzipatorischen Kämpfen und alternativen Alltagspraxen.