2017–2019
Schools of Tomorrow 1 & 2
2017–2019
Mit dem Projekt Schools of Tomorrow geht das HKW seit 2017 der Frage nach, wie Schulen heute zu Orten werden, in denen eine wünschenswerte Gesellschaft entsteht.
Schulen sind Labore der Gesellschaft von morgen. Doch wie können sie zu Orten werden, in denen Zukunft entsteht? Welche gesellschaftlichen Akteur*innen braucht es dazu? Und was konkret wünschen sich Schüler*innen? Über ein Jahr gingen Schüler*innen, Künstler*innen, Pädagog* innen und Wissenschaftler*innen gemeinsam der Frage nach, wie Schule mitgestaltet werden kann. Die Ideen aus dem Schulalltag und Konzepte für die Schulpraxis, die von Mai 2017 bis Juni 2018 in einer Auftaktkonferenz, in 21 Schulprojekten und einem Ideenwettbewerb verhandelt wurden, liefen im Juni 2018 zusammen in einem großen Abschlussprogramm: dem Testlauf für die Schule der Zukunft. Ein Schüler*innen-Manifest versammelt die wichtigsten Forderungen von mehr als 2000 Schüler*innen, die ihre Zukunftsvisionen beim Ideenwettbewerb einsandten. 10 Handlungsempfehlungen für Lehrer*innen und Kulturvermittler*innen fassen zusammen, was sich aus den Lernexperimenten ableiten lässt und wo die Beteiligten Potenzial für die Gestaltung des künftigen Lernens sehen. 2019 überprüfen Lehrer*innen die entwickelten Ideen in einer praxisorientierten Fortbildung.
Schools of Tomorrow blickt damit in die Zukunft und zugleich in die Vergangenheit: Vor 100 Jahren versuchten Reformpädagog*innen weltweit, Grundlagen für ein neues Lernen und Lehren zu schaffen. Industrialisierung, globale Migration und Verstädterung hatten für tiefgreifende Umbrüche gesorgt. Der Philosoph und Pädagoge John Dewey entwickelte 1915 in seiner wegweisenden Publikation Schools of To-Morrow gemeinsam mit seiner Tochter Evelyn seine Erziehungstheorie entlang einer Reihe von Schulexperimenten in den USA. Bis in die Gegenwart wirkt sein pädagogischer Ansatz fort, der Schüler*innen auf die aktive Mitgestaltung der Gesellschaft vorbereiten soll. Aktuell steht das Bildungssystem vor neuen Herausforderungen wie Digitalisierung und Migration. In Anlehnung an Dewey erprobt Schools of Tomorrow experimentelle pädagogische Ansätze und stellt sich der Frage, wie Lernen heute organisiert werden kann.
Kuratiert von Silvia Fehrmann
Im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart