10 Handlungsempfehlungen

Eine Praxishandreichung für Lehrer*innen und Kulturvermittler*innen

Was konkret lässt sich in der Schule anders machen? Welche Erfahrungen haben Schüler*innen, Lehrende und Künstler*innen während des Prozesses von Schools of Tomorrow gemacht – und wie können andere von diesem Wissen profitieren? Wie lässt sich das Erlebte in Handlung umsetzen?

Die Bildungswissenschaftler*innen Caroline Assad und Robert Pfützner haben beteiligte Schüler*innen, Künstler*innen und Pädagog*innen gefragt, wo sie in den erlebten Lernexperimenten Potentiale für die Entwicklung künftigen Lernens sehen. Aus diesen Beobachtungen, Interviews und Gesprächen haben sie folgende Handlungsempfehlungen abgeleitet: Es geht vor allem darum, die ästhetische und politische Ermächtigung von Kindern und Jugendlichen im Schulalltag zu befördern, kritische Reflexion und Mitgestaltung des Schulalltags zu stärken, sowie Digitalität und Umweltfreundlichkeit in die Schulpraxis einzubeziehen.

Zu der ausführlichen Praxishandreichung für Lehrer*innen und Kulturvermittler*innen [PDF, ca. 200 KB]

Handlungsempfehlung im Überblick

Haltungen „lehrnender“ Akteur*innen

  • Scheitern als Möglichkeit und Lernanlass
  • Langeweile und das Aushalten von Nicht-Produktivität
  • Lernen als körperliches Handeln
  • Die Autorität der Kunst und der Sachen walten lassen
  • Verantwortung übergeben und übernehmen

Die Etablierung einer Lerngemeinschaft

  • Schüler*innen zu Lehrenden machen
  • In langen Zeiträumen denken
  • Das Wissen aller sichtbar machen
  • Das Team und die Schulleitung ins Boot holen
  • Anderes Lernen in das Schulcurriculum einschreiben

Partizipation und Verantwortung

  • Umsetzen eigener Entwürfe
  • Selbstständigkeit schafft Selbstbewusstsein
  • Die Schule als Ganze muss hinter den Projekten stehen

Nachhaltigkeit und Innovation

  • Raus aus dem Klassenraum!
  • Lernen mit Schüler*innen aus anderen Klassen
  • individuelle Zeiträume fürs Lernen
  • Lebensweltorientierung
  • „offene Stunden“ oder „freie Studierzeiten“
  • „Selbstlernbausteine“

Bedürfnisgerichte Raumgestaltung

  • Partizipative Raumgestaltung
  • Raumgestaltung durch Licht
  • Gemütlichkeit
  • Räume zweckentfremden
  • Raum-Akustik und Lautstärke: Definition von On-Off-Zonen und zeitlichen Rhythmen
  • mobile Multifunktionsmöbel
  • Außenräume nutzen

Alltag und Rhythmus

  • Ruhe- und Rückzugsplätze bereitstellen
  • biologische und soziale Rhythmen beachten
  • gesunde Ernährung & peer cooking

Freiheit, Emanzipation und Struktur

Digitalität und real life

  • Handynutzung im Unterricht
  • freies WLAN an Schulen
  • von den Schüler*innen lernen
  • Potentiale von Social Media nutzen
  • Virtual Reality und analoge Räume

Die Umgebung der Schule

  • Öffentlichkeit!
  • Professionelles Arbeiten und Produzieren
  • nicht Theorie pauken, sondern: Mimetisches Lernen
  • Stadtgestaltung durch Schüler*innen

Ressourcen

  • Open Source
  • Open Educational Ressources (OER)
  • Mehrfachnutzung und Umnutzung vorhandener Räume und Materialien
  • Fördergelder & Förderverein