Genocide (Völkermord)
Das Anthropozän-Projekt. Eine Enzyklopädie
Völkermord ist nach Definition der Vereinten Nationen die absichtliche, direkte oder indirekte Zerstörung einer nationalen, ethnischen, rassischen oder religiösen Gruppe durch Töten oder Zufügen von schweren körperlichen oder seelischen Schäden sowie die absichtliche Unterwerfung unter Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen (vgl. UN-Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermords, Artikel II). Aber was, wenn Umweltzerstörung ganze Bevölkerungsgruppen gefährdet? Beweise nicht ausreichen, beschlagnahmt werden oder in der Datenmenge untergehen? Welche Möglichkeiten bietet die forensische Herangehensweise, Datenmaterial zu produzieren, organisieren und Fälle anders zu verhandeln? Zum Beispiel in Case-Studies aus Guatemala, Chile, Ex-Jugoslawien, Bangladesch oder Indonesien, in denen Gewalt und Vernichtung breiter kontextualisiert und neu betrachtet wird – oder erstmalig belegt.