Umweltverbrechen

Das Anthropozän-Projekt. Eine Enzyklopädie

Immer mehr Menschen, immer mehr Zivilisation, immer weniger Pflanzen und Tiere. Die biologische Welt wird immer kleiner, die soziale Welt immer dichter, die Zahl der Kontaktzonen und Konflikte steigt, ebenso die der Verletzungen. Wachsende Wüsten. Gerodete Wälder, Landschaften aus Abfall, Gift und Soja, Plastikinseln auf Ozeanen. Umweltverbrechen. Die Folgen sind kaum zu ermessen, Prozesse gegen Verantwortliche schwierig. Oft fehlt es an der Beweislast manchmal an Gesetzen, meist an Konsequenzen. Wer politisch aktiv sein will, muss Gesetze machen, ließ der Philosoph Gilles Deleuze einmal verlauten. Der Ruf nach einer 5. Genfer Konvention für Menschenrechte wird laut und trägt neben der Forderung nach neuen Rechten auch die Frage nach dem Status der Umwelt: Unsere Um-Welt trägt den Menschen in der Mitte, die Welt außenherum. Ist es sinnvoll „Welt“ abgespalten vom Menschen zu denken? Oder müssen wir angesichts von steigenden Temperaturen, Meeresspiegeln, Tofu und Computertomographen einen neuen Verbund denken, mit neuen Regeln und Kräfteverhältnissen? Vielleicht liegt hier die Basis für ein Denken im Anthropozän...