Das Außen
Das Anthropozän-Projekt. Eine Enzyklopädie
Im Anthropozän spielt das Außen vor allem in seinem Verschwinden eine Rolle. Als die Apollo-8-Mission 1968 Bilder unseres Planeten aus dem Weltraum übermittelte und mit der „Blue Marble“ eine Ikone des Blauen Planeten schuf, wurde kurz darauf eine neue Ganzheit beschworen. Mit Blick auf das Erdenrund wurde klar, dass wir alle auf einem Planeten sitzen. Aus dem Weltall wirken Horizonte und Grenzen nichtig. Ein großes „Wir“ rückte in den Blick, während das Außen dahinter verschwand. Doch war das Bild des blauen Planeten natürlich selbst „von außen“, aus dem Weltraum, aufgenommen. Während es ökologisch geboten scheint, auf die Grenzen des Wachstums auf der Erde hinzuweisen, stellt sich die Frage, wie Politik und Philosophie ohne den gedanklichen Horizont eines Außen – ohne Widerstreit, Grenzen und Kontraste – betrieben werden sollen. Im Anthropozän-Projekt blitzt diese Doppelrolle des Außen immer wieder auf und die Frage, wie sich das Ende des Außen begreifen und erzählen lässt.
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HKW Talk on the Anthropocene. Mit Anselm Franke, Min 15.10
HKW Talk on the Anthropocene. Mit Diedrich Diederichsen zu The Whole Earth, Min. 18:30, 20:30