Konferenz

The re-turn of beauty

Konferenz

Fr 13.5.2005
10h
Eintritt frei mit Anmeldung

Wie hat sich das Streben nach Schönheit in die Massenkultur und die zeitgenössische Kunst eingeschrieben? Internationale Wissenschaftler diskutieren die Themen, die in der Ausstellung, den Performances und den thematischen Projekten gesetzt wurden. In der Reflexion der ästhetischen und wissenschaftlichen Debatten werden die Entwicklungen deutlich, die im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert den Begriff des Schönen wieder ins Zentrum kultureller Diskurse gerückt haben.


Programm 13. Mai 2005


10 Uhr – 13.15 Uhr

Begrüßung 

Lydia Haustein, Haus der Kulturen der Welt

Keynote Gayatri Chakravorty Spivak: Why beauty now?

Gayatri Spivak lehrt Englisch und die Politik der Kultur an der Columbia University, New York. Sie ist aktiv in der internationalen Frauenbewegung, dem Kampf für ökologische Gerechtigkeit und gegen Analphabetentum. Ihren Schwerpunkt legt sie auf Ausbildung in den Geisteswissenschaften als "die beste und ausdauerndste Waffe, um den Imperialismus zu bekämpfen."

Zu Ihren Publikationen gehören A Critique of Postcolonial Reason: Towards a History of the Vanishing Present, (1999), Death of a Discipline (2003) und Red Thread (im Druck).


Ackbar Abbas: The Deception of Beauty

"Neben einer Kunst der Wahrnehmung (percept), die sich auf die sinnliche Erscheinung der Welt konzentriert, und einer Kunst des Konzepts (concept), die das Visuelle/Sinnliche negiert, gibt es eine dritte Möglichkeit: Eine Kunst der Täuschung (decept), die das Visuelle/Sinnliche betont, indem sie die Visualität gegen sich selbst richtet. Solche Kunstwerke geben uns manche der überzeugendsten Beispiele dessen, das diese Konferenz "Die Rückkehr der Schönheit" nennt."

Ackbar Abbas ist Direktor des interdisziplinären Centre for the Study of Globalization and Cultures (CSGC), Hong Kong, und Kurator der Reihe Beauty Politics im Rahmen von Über Schönheit.


Wolfgang Welsch: Schönheitsflut und -ebbe

"Alles wird schön. Dies Schöne aber ist flach. In all der Ästhetisierung ist der Begriff, ist der Sinn für die Kraft des Schönen uns abhanden gekommen. Es gab immer zwei Typen des Schönen: der eine zielte auf Annehmlichkeit, der andere verstörte. Nur der zweite lohnt heute noch."

Vortrag Wolfgang Welsch, Professor für Philosophie, Friedrich Schiller Universität Jena. Welsch ist Autor u.a. von Ästhetisches Denken (1990, 6. Auflage 2003),  Grenzgänge der Ästhetik (1996) und Undoing Aesthetics (1997).


14.30 – 18.00 Uhr

Giuliana Bruno: Folds of Beauty: Film, Fashion and Architecture

"Der Vortrag richtet seinen Blick auf die Falte, die ihre Schönheit aus der Fähigkeit zur Veränderung bezieht. Während er eine Vorstellung der Schönheit entfaltet, bewegt er sich von der Philosophie der Falte, wie sie von Gilles Deleuze entwickelt wurde, über die Modeerscheinungen Isseey Miyakes bis hin zum 'Stoff' der Schönheit, wie ihn das Kino Wong Kar-Wais verkörpert. Unterwegs entfaltet sich die Schönheit in der Architextur der Kleidung. Der Vortrag wird eine Geschichte der Falten"

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Giuliana Bruno ist Professorin of Visual and Environmental Studies an der  Harvard University. Bruno ist u.a. Autorin des Atlas of Emotion: Journeys in Art, Architecture, and Film, (2002).


Olu Oguibe: Beauty in African Art (Arbeitstitel)

Olu Oguibe ist Kunsthistoriker und Krititker. Er ist Autor von Reading the Contemporary: African Art from Theory to the Marketplace (1999) und The Culture Game (2004).  Oguibe ist außerordentlicher Professor für Kunst und Afro-Amerikanische Studien. Er ist Mitbegründer des Nka: Journal of Contemporary African Art und Mitglied der Redaktion von Third Text.


Winfried Menninghaus: Schönheit - Leben - Tod. Perspektiven evolutionstheoretischer Ästhetik

"Parallel zum alltäglichen Schönheitskult der letzten Jahrzehnte haben sich in Biologie und Psychologie Forschungstrends entwickelt, die sehr nüchtern nach der Funktion von physischer Attraktivität fragen. Der Vortrag diskutiert einige der Hypothesen zu den lebensbegünstigenden Vorteilen von Schönheit und konfrontiert sie mit gegenläufigen Mechanismen, die Schönheit und Schädlichkeit, ja Schönheit und Tod verschränken."

Winfried Menninghaus ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Freie Universität Berlin. Er ist Autor von Das Versprechen der Schönheit (2003).


Moderation: Annemarie Bonnet, Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Bonn


20 h

SchönheitsFehler

Panel des Zentrum für Literaturforschung

Das Panel betrachtet SchönheisFehler unter drei Aspekten:

Exzessive Schönheit. Das Exzessive und Monströse üben eine besondere Faszination aus. Doch der Status exzessiver Schönheit zwischen Handicap und Darstellung außerordentlicher Kraft ist prekär.

Das Schöne ist der Fehler. Das Begehren nach Schönheit formt und verformt die Sicht auf die Dinge und stellt Ideale von ihnen her, die sehr produktiv sein können, auch wenn sie sich als falsch erweisen.

Schöne Abweichung. Gewisse Darstellungen des Schönen wie Symmetrie oder statisch gemessene Schönheit werden verallgemeinert. Doch oft ist es gerade die Abweichung von der Norm, die das ästhetische Begehren weckt. Ein kulturtheoretischer Zugriff fragt danach, was hinter der so genannten Objektivität steckt.


mit Elaine Scarry, Professorin für Literatur- und Kulturtheorie, Department of English, Harvard University und Autorin des Buches "On Beauty and Being Just", Princeton University Press 1999. 

Sandra Mühlenberend, Kunstwissenschaftlerin und Historikerin, ZFL Berlin.

Erik Porath, Philosoph und Kunstwissenschaftler, ZFL Berlin.

Moderation: Christine Blättler, Philosophin, ZfL



Anmeldung:

Petra Stegmann

Haus der Kulturen der Welt

John-Foster-Dulles-Allee 10

10557 Berlin

E-Mail: stegmann@hkw.de