Oxhide
R: Liu Jiayin
Schöne Neue Welt
China 2005, 110 min., OmeU
Eine Familie, drei Personen, dreiundzwanzig Szenen, dreiundzwanzig unbewegte Einstellungen – Alltag in einer 40-qm-Wohnung: Die Geschäfte des Vaters laufen schlecht, er macht sich Sorgen um die Zukunft; Mutter und Tochter beraten, wie sie seinen Geburtstag feiern sollen … „Die Eltern und die Regisseurin spielen sich selbst und ihr Leben, aber als Darsteller ihrer selbst. Die Einstellungen verknappen den Raum, sind so radikal wie umwerfend kadriert. Nie erhält man einen Überblick über die Wohnung, nie bekommt man eine der Personen ganz in den Blick. Oxhide ist ein Film, dessen Intelligenz in der Art liegt, in der das Gezeigte und das Nicht-Gezeigte zugleich im Spiel sind. Der Film ist eines der Wunder, die es ganz selten gibt. Es ist [bei der Berlinale 2005] der eine Film, den man unbedingt sehen sollte.“ (Ekkehard Knörer, perlentaucher)
Im Anschluss Publikumsgespräch mit der Regisseurin und Dai Jinhua
Schöne Neue Welt
Zwei Einblicke in die Umwälzungen, denen China derzeit unterworfen ist, von den rigiden Moralvorstellungen der 80er-Jahre bis zum Zerfall jeglicher Sicherheit in der Gegenwart. Beide zeugen von den Schwierigkeiten, erhobenen Hauptes durchs Leben zu gehen, dem gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Druck zum Trotz.