Lesung
Yu Hua (Beijing/China)
In chinesischer und deutscher Sprache mit Übersetzung.
Moderation: Hans Kühner (Sinologe, Berlin)
Es sind vor allem die schockierenden Darstellungen in seinem Werk, der innovative Umgang mit scheinbar alltäglichen Themen und sein Stil sprachlicher Verknappung, mit denen Yu Hua seine Leser in den Bann zieht.
Der Autor wurde 1960 in Hangzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang geboren und lebte fast 30 Jahre in der Kleinstadt Haiyan, wo es zunächst „nicht mal ein Fahrrad“ gab. Nach Abschluss der Mittelschule machte er eine Zahnarzt-Ausbildung im örtlichen Krankenhaus, besuchte ein weiteres Jahr die Medizinische Schule und arbeitete dann fünf Jahre als Zahnarzt. Parallel dazu begann er zu schreiben. Später brach Yu Hua seine medizinische Laufbahn ab und nahm eine Stelle im Kreiskulturhaus an, wo er sich vor allem mit der Sammlung folkloristischer Lieder und Geschichten beschäftigte. Nach seinem literarischen Debüt 1987, der Erzählung „Wie Schall und Rauch“, zog Yu Hua nach Beijing. Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre entstanden in schneller Abfolge weitere Texte: 1991 erschien der erste Roman „Schreie im Regen“, 1992 „Leben!“ und 1995 „Der Mann, der sein Blut verkaufte“.