Konferenz
Lateinamerika im Wandel | America Latina en Transformacion
Lateinamerika- und Karibik-Konferenz Berlin 2011 | Conferencia sobre América latina y el Caribe Berlin 2011
Lateinamerika ist im Umbruch. Die Wirtschaft, demokratische Strukturen sind weitgehend etabliert. Zeit für eine Bestandsaufnahme: Akteure aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft diskutieren vor dem Hintergrund des im August 2010 verabschiedeten Lateinamerika- und Karibikkonzeptes der Bundesregierung über neue Kontexte, gemeinsame Werte und Interessen.
América Latina está en proceso de cambio. La economía registra un boom, las estructuras democráticas se han generalizado. Un buen momento para hacer un balance: actores de la política, la economía, la cultura y la sociedad se dan cita en el Haus der Kulturen der Welt para debatir sobre los nuevos contextos, los valores comunes y los intereses conjuntos sobre el trasfondo del concepto del Gobierno federal alemán sobre América Latina y el Caribe.
Wie können Megalopolen lebenswerter werden? Was bedeutet Erinnerungskultur in der Gegenwart? Was hält Gesellschaften im Zeitalter der Migration zusammen? Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle, wird das Programm der Konferenz abschließen.
¿Cómo lograr condiciones de vida más dignas en las megalópolis? ¿Qué significa una cultura de la memoria en el presente? ¿Cómo lograr la cohesión social en tiempos de migración? El cierre del encuentro estará a cargo del ministro federal de Relaciones Exteriores, Dr. Guido Westerwelle. Inscripción: lak2011@hkw.de'); $crypt->output(); ?>
Con traducción simultánea alemán, inglés y castellano. (entrada libre con inscripción)
13:00 – 13:10 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Bernd M. Scherer, Intendant des Haus der Kulturen der Welt, Berlin
Dr. Barbara Göbel, Direktorin des Ibero-Amerikanischen Instituts, Berlin
Botschafter Dr. Peter Scholz, Leiter der Politischen Abteilung 3 (Afrika, Asien, Lateinamerika, Nah- und Mittelost), Auswärtiges Amt
13:10 – 13:20 Uhr
Einführung
Prof. Dr. Detlef Nolte, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerika Forschung (ADLAF), Direktor des GIGA Instituts für Lateinamerika-Studien, Hamburg
13:20 – 14:00 Uhr
Eröffnungsrede
Wie positioniert sich Lateinamerika international im 21. Jahrhundert?
María Emma Mejía Vélez, UNASUR-Generalsekretärin, Quito
14:00 – 15:00 Uhr
Plenum I
Megalopolen Lateinamerikas – Welche Zukunft im XXL-Format?
Christian von Wissel, Architekt und Mitglied des Stadtforschungkollektivs Citámbulos, Mexiko-Stadt
Renato Cymbalista, Stadtforscher, Dozent an der Universität von São Paulo
Dr. Andreas Mehlhorn, Leiter Siemens Mobility Consulting, München
Moderation: Prof. Dr. Eckart D. Stratenschulte, Europäische Akademie Berlin
Die urbanen Ballungsgebiete Lateinamerikas konfrontieren Politiker und Politikerinnen wie Stadtplaner und Stadtplanerinnen mit Herausforderungen, die zukunftsorientierte und innovative Lösungsansätze fordern. In diesem Plenum diskutieren Expertinnen und Experten unterschiedliche Initiativen und technologische Ansätze neuer Formen des Zusammenlebens. Sie diskutieren, wie sich neue städtische Gemeinschaften herausbilden, welche Rolle die Kultur in der Begründung eines neuen Gemeinwesens spielt, und inwieweit das Konfliktpotenzial innergesellschaftlicher sozialer Unterschiede reguliert werden kann.
15:00 – 15:10 Uhr
Vorstellung der EU-LAK-Stiftung
Dr. Benita Ferrero-Waldner, Präsidentin der EU-LAK-Stiftung, Hamburg
15:10 – 15:30 Uhr
Pause
15:30 – 16:30 Uhr
Tischveranstaltung 1
Wirtschaft: Aufschwung und welche Folgen?
Mayi Antillón Guerrero, Ministerin für Wirtschaft, Handel und Industrie von Costa Rica, San José
Dr. Luis Carlos Villegas Echeverri, Präsident des Industrieverbandes ANDI, Bogotá
Moderation: Christian Daude, Ökonom, OECD, Paris
Lateinamerika ist im Aufbruch. Der wirtschaftliche Aufschwung ist vielerorts spürbar. Auch zunehmende deutsche Investitionen in Lateinamerika belegen das wachsende Potenzial des Kontinents als Wirtschaftsstandort aber auch als Handelspartner und Rohstofflieferant, der relativ stabil durch die Weltwirtschaftskrise navigierte. Was sollte die Wirtschaftspolitik tun, um den Aufschwung in nachhaltiges Wachstum zu transformieren? Wie kann wirtschaftliches Wachstum in sozialen Fortschritt verwandelt werden? Gerade klein- und mittelständische Unternehmen leisten hierbei einen wichtigen Beitrag, indem sie ihren wirtschaftlichen Erfolg in alle gesellschaftlichen Bereiche tragen. Ihrer Förderung kommt daher eine wachsende Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang spielt außerdem der institutionelle Rahmen zur Stärkung der Privatwirtschaft eine tragende Rolle. Dieser Thematik wird die Tischveranstaltung in einem freien Dialog nachgehen. Hierbei werden internationale aber auch regionale Perspektiven berücksichtigt.
Tischveranstaltung 2
Recht und Verfassung: Stärkung des Rechtsstaates
Dr. Gilbert Armijo Sancho, Verfassungsrichter Sala Constitucional de Costa Rica, San José
Dr. Juan Carlos Esguerra Portocarrero, Justizminister der Republik Kolumbien, Bogotá
Dr. Eduardo Montealegre-Lynett , Direktor des Forschungszentrums für Philosophie und Rechtswissenschaften der "Universidad Externado de Colombia", Bogotá
Christian Leffler, Managing Director Amerikas, Europäischer Auswärtiger Dienst, Brüssel
Prof. Dr. Hernando Yepes Arcila, Professor an der Päpstlichen Universität Javeriana, Bogotá
Moderation: Prof. Dr. Matthias Herdegen, Direktor des Instituts für Völkerrecht an der Universität Bonn
Die Stärkung rechtstaatlicher Strukturen gehört zu den auffälligen Entwicklungen in Lateinamerika. Wesentlichen Anteil hieran haben Prozesse der Verfassungsgebung und -änderung, welche vor allem den Schutz der Grundrechte und die Stellung der Justiz gekräftigt haben. Auf dieser Grundlage hat eine Reihe neu geschaffener Verfassungsgerichte den Schutz individueller Rechte ausgebaut und erheblich zur Befriedung politischer oder sozialer Konflikte beigetragen. Zugleich haben sich auch manche Tendenzen zur Machtkonzentration bei der Exekutive Bahn gebrochen. Hieran haben Verfassungsänderungen zur Ermöglichung der Wiederwahl des Staatspräsidenten erheblichen Anteil. In einzelnen Ländern trifft die Tendenz zur Bestätigung der Macht mit einem einschüchternden Meinungsklima und einem Ausbau der Staatspräsenz im Wirtschaftsleben zusammen. Die Tischveranstaltung soll einer offenen Diskussion dieser Entwicklungen und Herausforderungen für den Rechtsstaat dienen.
Tischveranstaltung 3
Klima und Umwelt: Die gemeinsame Herausforderung
Everton Vieira Vargas, Botschafter der Föderativen Republik Brasilien, Berlin
Maxine Nestor, Beraterin für regionale Energiepolitik im Sekretäriat der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM), Georgetown
Moderation: Daniel Klingenfeld, Referent für den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU), Potsdam
Weite Teile Lateinamerikas und insbesondere die Inselstaaten der Karibik sind zunehmend vom Klimawandel betroffen. In den letzten Jahren ist daher die Anpassung an den Klimawandel in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Außerdem ist das Interesse an Themen der Energieversorgung und dem Erhalt der Artenvielfalt in vielen Staaten Lateinamerikas und der Karibik gewachsen. Gerade Brasilien als aufsteigende globale Wirtschaftsmacht kommt eine besondere Bedeutung bei der Mitgestaltung von Lösungen im Bereich des Klimaschutzes zu. Die Tischveranstaltung spannt den Bogen von der Verantwortung der Akteure im internationalen Klimaschutz zu den Herausforderungen und Chancen projektbasierter Maßnahmen auf regionaler Ebene. Dabei werden in einem offenen Meinungsaustausch Initiativen der globalen Klimapolitik, wie der Aufbau eines Klimaschutz-Fonds, aber auch Achsen künftiger Kooperationen zwischen Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern thematisiert.
Tischveranstaltung 4
Erinnerungskulturen: Von der Gegenwärtigkeit der Vergangenheit
Elke Gryglewski, Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin
Dr. Margarita Vannini, Direktorin des Instituts für die Geschichte Nicaraguas und Zentralamerikas, Managua
Dr. Margarita Romero, Präsidentin der Gedenkstätte Parque por la Paz Villa Grimaldi, Santiago
Moderation: Dr. Peter Birle, Leiter der Forschungsabteilung des Ibero-Amerikanischen Instituts, Berlin
Im letzten Jahrzehnt ist die Erinnerung an die Gewalttaten der zurückliegenden Militärdiktaturen in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern zu einem wichtigen Thema der öffentlichen Debatte geworden. Die erfolgte Gründung von Erinnerungsorten – oft öffentlich gefördert – kann als Zeichen dafür gelten, dass die Auseinandersetzung mit der von Gewalt geprägten Vergangenheit zunehmend als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. In Zentralamerika wird die Erinnerung an vergangene Gewaltherrschaften allerdings oft von der nach wie vor existierenden alltäglichen Gewalterfahrung überlagert. Die Tischveranstaltung soll einen deutsch-lateinamerikanischen Austausch über Erfahrungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit Erinnerungskulturen und verschiedenen Formen des Gedenkens ermöglichen. Thematisiert werden auch die Chancen und Schwierigkeiten des Zusammenspiels von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren der Erinnerung.
16:30 – 17:00 Uhr
Kaffeepause
17:00 – 18:00 Uhr
Rede und Diskussionsrunde
Deutschland und Lateinamerika - Zukunft gemeinsam gestalten
Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Auswärtigen
María Emma Mejía Vélez, UNASUR-Generalsekretärin, Quito
Dr. Stefan Zoller, Vorsitzender des BDI „Brazil Board“, München
Moderation: Prof. Dr. Eckart D. Stratenschulte, Europäische Akademie Berlin
18:00 – 19:00 Uhr
Plenum II
Gesellschaftlicher Wandel in Lateinamerika
Miguel Brechner Frey, Präsident des Centro Ceibal und Vorsitzender des Laboratorio Tecnológico de Uruguay, Montevideo
Dr. Velia Cecilia Bobes, Professorin an der Fakultät für Sozialwissenschaften (Flacso), Mexiko- Stadt
Prof. Dr. Sérgio Costa, Soziologe, Freie Universität Berlin
Moderation: Prof. Dr. Eckart D. Stratenschulte, Europäische Akademie Berlin
Neben der wirtschaftlichen Entwicklung sind soziale und kulturelle Faktoren wie Migration und die Verhandlung politischer und bürgerlicher Rechte nur einige Facetten, die den gesellschaftlichen Wandel Lateinamerikas beeinflussen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Plenums knüpfen daran an und diskutieren Fragen von Migration, Bildung und Recht jenseits von nationalen Themenstellungen. Dabei beleuchten sie auch die Rolle der jungen Generation, die nach den Demokratisierungsprozessen vieler lateinamerikanischer Staaten in den 1980er Jahren nicht nur andere Erwartungen an den Staat stellen, sondern auch ein neues Selbstverständnis der Gesellschaften widerspiegeln.
20:30 Uhr
Latin Lounge mit DJ Grace Kelly
Eine Veranstaltung des Auswärtigen Amtes in Zusammenarbeit mit dem Ibero-Amerikanischen Institut und dem Haus der Kulturen der Welt
Un evento del Ministerio Federal de Relaciones Exteriores en cooperación con el Instituto Ibero-Americano y el Haus der Kulturen der Welt.