Forum Berlin - Debatten | Tag 2

Zehn Jahre 9/11

Die Macht der Bilder | Der Code des Religiösen | EinsichtenAusblicke

So 29.5.2011
12–17h
Eintritt frei | Anmeldung unter

In deutscher und englischer Sprache mit Simultanübersetzung

Zehn Jahre 9/11: Politik, Sprache, Bilder im 21. Jahrhundert

Die terroristischen Attentate vom 11. September 2001 – tausendfach im Fernsehen präsentiert und in einer ikonenhaften Bilderflut gebannt – markierten vor den Augen der Weltöffentlichkeit eine globale Zäsur mit weit reichenden Folgen.

Samstag 28.05.2011 | Sonntag 29.5.2011

12 h – 13.30 h
Die Macht der Bilder

Luca Giuliani, Rektor Wissenschaftskolleg zu Berlin
James Der Derian, Professor für Internationale Beziehungen, Günder des Watson Institute’s Global Media Project, Brown University, Providence
Ibrahim Helal, Leiter Redaktionelle Entwicklung Al Jazeera, Doha
Sinan Antoon
Tom Holert

Moderation: Cristina Nord, Journalistin, die tageszeitung, Berlin

In medialen Endlosschleifen rasten am 11. September und noch lange danach die Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers. Die Loops erzeugten einen inzwischen globalen Kanon ikonenhafter Bilder – Zeugnisse der Verwundbarkeit einer Weltmacht. Ihrer Wucht konnten sich weder Zuschauer noch politische Entscheidungsträger entziehen. Wie kein Medienereignis zuvor wurde 9/11 zu einem gemeinsamen Bezugspunkt für eine Weltöffentlichkeit, so unterschiedlich die Interpretationen und Positionierungen zu dem katastrophalen Geschehen auch ausfielen. Seit 9/11 wächst die Macht der Bilder, um ihre Deutungshoheit wird gekämpft. Simultan, transnational, über soziale Netzwerke in Echtzeit übertragen, prägen sie die Wahrnehmung der Welt. Inwieweit werden Bilder verstärkt zu Katalysatoren für Ereignisse? Wie verändern sie Räume und Richtung politischen Handelns?

14.30 h – 16 h
Der Code des Religiösen

Leila Ahmed, Professor of Women's Studies in Religion, Harvard Divinity School
Manan Ahmed (Juniorprofessor für Islamstudien in Süd- und Südostasien, Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies, Freie Universität Berlin)
Fadi A. Bardawil (Anthropologe, Fellow des Berliner Forschungsprogramms „Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa“

Moderation: Andrian Kreye, Journalist, Süddeutsche Zeitung, München

Nach 9/11 wurde verstärkt eine „Rückkehr des Religiösen“ konstatiert – nicht nur mit Blick auf die Motivation der Täter und ihrer Sympathisanten oder die Legitimationsstrategien der politischen und militärischen Antworten des „Westens“. Auch in Debatten zu anderen Fragen wird eine „christlich-jüdisch-abendländisch-aufgeklärte“ Tradition „dem“ Islam und mit ihm assoziierten Eigenheiten entgegen gestellt – die von der Frauenunterdrückung bis zum Terror reichen. Welches Verhältnis prägt die Beziehung von politischer Aktion/Legitimation und Religion heute? Welche Selbstverständlichkeiten des „säkularen Zeitalters“ der globalisierten Moderne werden durch die neue Verschränkung von Religion und Politik in Frage gestellt? Wie religiös ist der demokratische Missionarismus? Und wie gehen Muslime in verschiedenen Regionen mit einem solchen Druck um? Löst der Code des Religiösen als neue oder neu entdeckte Signatur politischen und militärischen Handelns das territoriale Denken ab?

16 h - 17 h
EinsichtenAusblicke

Bernd Scherer, Intendant Haus der Kulturen der Welt
Andreas Eckert, Vorstandsvorsitzender Forum Transregionale Studien, Professor für die Geschichte Afrikas, Humboldt-Universität zu Berlin
Detlev Ganten, Vorsitzender des Stiftungsrats, Stiftung Charité, Berlin
Thomas Risse, Professor für Internationale Politik, Freie Universität Berlin, Stiftungsrat Stiftung Zukunft Berlin

Sawsan Chebli (Grundsatzreferentin für interkulturelle Angelegenheiten, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin) im Gespräch mit Jugendlichen einer interreligiösen Arbeitsgruppe des Projektes JUMA (Jung, Muslimisch, Aktiv) über die Auswirkungen von 9/11 auf ihr Umfeld, die Gesellschaft und das Zusammenleben der Religionen.

Tag 2: Kurzbiografien der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Samstag 28.05.2011 | Sonntag 29.5.2011

Eine Veranstaltung von: Haus der Kulturen der Welt, Forum Transregionale Studien und Stiftung Zukunft Berlin, in der Reihe Forum Berlin