Teilnehmer „Zehn Jahre 9/11“

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Pinar Bilgin ist nach ihrer Promotion an der University of Wales 2000 als Dozentin für internationale Beziehungen an die Bilkent Universität in Ankara gegangen, wo sie heute als Assistenzprofessorin zu Fragen der Sicherheitspolitik der Türkei, im Nahen Osten und auf globaler Ebene lehrt und forscht. Unter anderem publizierte sie Regional Security in the Middle East: A Critical Perspective (2005). Ihre Artikel sind in Political Geography, European Journal of Political Research, Third World Quarterly, International Relations, Foreign Policy Analysis, Geopolitics und in Security Dialogue, dessen Mit-Herausgeberin sie ist, erschienen. Sie erhielt 2008 den Young Scientist Award (GEBİP) der türkischen Akademie der Wissenschaften (TÜBA, 2008) und 2009 den Young Scientist Award des Wissenschaftlichen und Technischen Forschungsrats der Türkei (TÜBİTAK).

James Der Derian ist Professor für Internationale Beziehungen am Watson Institute der Brown University Providence und forscht insbesondere zur Wirkung von Technologie, Medien und Terrorismus auf die globale Sicherheit. Er leitet die von der Carnegie Stiftung in New York finanzierte Forschungsinitiative „Global Engagement through Innovative Media“. Sein Buch Virtuous War: Mapping the Military-Industrial-Media-Entertainment Network erschien 2009 in einer aktualisierten zweiten Auflage. Im selben Jahr publizierte er das Buch Critical Practices in International Theory. Der Derian hat verschiedene Dokumentarfilme gedreht, darunter After 9/11 (2003) und Human Terrain (2010). Als diesjähriger Fellow der American Academy in Berlin erforscht Der Derian u. a. die Anstrengungen des amerikanischen Militärs, Akademiker in die strategische Kriegsführung insbesondere im Irak und in Afghanistan einzubeziehen. Erst kürzlich wurde er von der American Academy mit dem Bosch Berlin Preis für Public Policy ausgezeichnet.

Andreas Eckert ist Vorstandsvorsitzender des Forum Transregionale Studien, Berlin, und lehrt seit 2007 als Professor für die Geschichte Afrikas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt, zu dem er zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden sowie Bücher veröffentlicht hat, liegt auf der Geschichte Afrikas und des Kolonialismus. Er studierte in Hamburg, Aix-en-Provence und Yaoundé (Kamerun) Geschichte, Romanistik und Journalistik und war Gastprofessor an der Harvard University.

Elias Khoury, Schriftsteller, Dramatiker, Literaturkritiker, Journalist, lebt in Beirut. In diesem Jahr ist er Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin und arbeitet an einer Fortsetzung seines Romans Bab Al-Shams, der 2004 als Das Tor zur Sonne auf Deutsch erschienen ist. Für diesen Roman, der die Geschichte der kollektiven Entwurzelung des palästinensischen Volkes behandelt, wurde er 1998 mit dem Palästina-Preis ausgezeichnet. Als Global Distinguished Professor of Middle Eastern and Islamic Studies lehrt er an der New York University. Khoury war Aktivist der palästinensischen Befreiungsorganisation Fatah und ist einer der tonangebenden Schriftsteller und Intellektuellen der arabischen Welt, Autor u. a. von zahlreichen Romanen und drei Theaterstücken. Er war von 1992 bis 2009 Herausgeber der Kulturbeilage der Beiruter Tageszeitung An-Nahar und von 1993 bis 1998 Leiter des Beiruter Experimental-Theaters „Masrah Bayrut“. Heute ist er stellvertretender Mitherausgeber der Monatszeitschrift Shu'un Filistiniyya (Palästinensische Angelegenheiten) und Mitherausgeber des Journal of Palestine Studies, Beirut. In seinen Romanen, Theaterstücken und Essays äußert sich der engagierte Intellektuelle stets kritisch zu gesellschaftspolitischen Zeitfragen und zur Nahostpolitik. Gerade ist die deutsche Übersetzung seines Romans Yalo bei Suhrkamp erschienen.

Hans-Ulrich Klose ist seit 2002 stellvertretender Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags sowie Vorsitzender der Parlamentariergruppe USA. Nach seinem Jurastudium arbeitete er als Staatsanwalt in Hamburg, begann dort seine politische Karriere und wurde schließlich 1974 zum Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg gewählt. Seinem Rücktritt 1981 folgte die Wahl in den Bundestag 1983, in dem er nach wie vor seinen Wahlkreis für die SPD vertritt. Er hat in den vergangenen Jahren verschiedene Funktionen ausgeübt, so war er Schatzmeister der SPD, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und Vizepräsident des Deutschen Bundestags. Klose hat drei Gedichtbände veröffentlicht.

Stephen Krasner ist Graham H. Stuart Professor für Internationale Beziehungen an der Stanford Universität. Er ist außerdem Senior Fellow am Freeman Spogli Institut für Internationale Beziehungen sowie an der Hoover Institution, einem Forschungsinstitut zu Krieg, Revolution und Frieden, beide angesiedelt an der Stanford Universität. Darüber hinaus war er Fellow am Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences seiner Universität und am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Von 2005 bis 2007 leitete Krasner die Abteilung für politische Planung am US-Außenministerium, wo er maßgeblich an der Ausarbeitung der Entwicklungshilfe-Reform beteiligt war. Sein Forschungsinteresse gilt dem Einfluss der Politik auf internationale ökonomische Beziehungen, der Außenpolitik der USA und Fragen der Souveränität. 2009 publizierte er das Buch Power, the State, and Sovereignty: Essays on International Relations (New York: Routledge).

Volker Perthes ist seit 2005 Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin und leitete dort bis 2005 die Forschungsgruppe Naher Osten und Afrika. Bekannt wurde er durch zahlreiche Veröffentlichungen zum Nahen und Mittleren Osten. Der promovierte und habilitierte Politologe lehrte in Duisburg, Beirut, München und Berlin und ist Mitglied einer Reihe von wissenschaftlichen Beiräten. Im Herbst 2008 erschien sein jüngstes Buch Iran – eine politische Herausforderung.

Hansjürgen Rosenbauer arbeitete als ARD-Korrespondent in Prag und als Redakteur und Kommentator im ARD-Studio Bonn. Er moderierte bekannte Sendereihen (u.a. Weltspiegel und Kulturweltspiegel) und war Autor verschiedener TV-Reportagen und -Dokumentationen. Im WDR verantwortete er die Leitung der Auslandsredaktion und des Programmbereichs Kultur, Wissenschaft, Bildung. Von 1991 bis 2003 war er Intendant des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg in Potsdam, von 1990 bis 2008 zugleich Professor an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Er ist Mitglied im Auswahlgremium der Filmförderung Hamburg/Schleswig-Holstein, Vorsitzender des internationalen Programmbeirats des Hauses der Kulturen der Welt und stellvertretender Vorsitzender im Medienrat Berlin/Brandenburg. Rosenbauer studierte Germanistik, Politik und Soziologie in Frankfurt am Main und New York.

Kim Lane Scheppele ist Laurance S. Rockefeller Professorin für Soziologie und Public Affairs in der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs und am University Center for Human Values der Princeton Universität. Darüber hinaus ist sie Direktorin des Programms „Law and Public Affairs“ an ihrer Universität. Sie hat Jura, Politikwissenschaften, Public Policy, Gender Studies und Soziologie an den Universitäten Pennsylvania und Michigan sowie an der Central European University in Budapest und an der Yale Law School unterrichtet. Nach den politischen Umwälzungen von 1989 hat sich Scheppele insbesondere der Transformation von ehemals sowjetisch beherrschten Staaten in verfassunggebende Rechtsstaaten gewidmet. Nach 9/11 hat sie die Auswirkungen des „Kriegs gegen den Terror“ auf den Verfassungsschutz weltweit untersucht. Zurzeit arbeitet sie an ihrem Buch Judging After 9/11, das 2012 bei Harvard University Press erscheinen wird. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel in juristischen Fachzeitschriften veröffentlicht sowie u. a. ihr Buch Legal Secrets, das von der American Sociological Association ausgezeichnet wurde.

Bernd M. Scherer, Intendant des Hauses der Kulturen der Welt, Philosoph und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen Ästhetik und internationaler Kulturaustausch, war vor seiner Zeit am Haus der Kulturen der Welt im Goethe-Institut tätig, wo er von 1999 bis 2004 das Landesinstitut Mexikos und anschließend die Zentralabteilung Künste in München leitete. Mit seinem Amtsantritt kehrt er an ein Haus zurück, dessen Entwicklung er schon von 1994 bis 1999 als Leiter des Bereichs Wissenschaft und Kultur und stellvertretender Intendant maßgeblich mitgeprägt hat. Seit Beginn 2011 ist er Honorarprofessor für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Jürgen Zöllner ist seit November 2006 Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin. Zuvor war er ab 1977 Professor an der Universität Mainz. 1983 wurde er Vizepräsident und 1990 Präsident der Universität. Im Mai 1991 erfolgte die Ernennung zum Minister für Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland-Pfalz. Von 1994 bis 2001 fungiert er als Minister für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung und anschließend bis November 2006 als Minister für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur.

Michael Zürn ist seit 2004 Direktor der Abteilung „Transnationale Konflikte und Internationale Institutionen“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Vor seiner Tätigkeit als Dekan der Hertie School of Governance in Berlin von 2004 bis 2009 war Zürn von 1993 bis 2004 Inhaber des Lehrstuhls „Internationale und Transnationale Beziehungen inklusive Friedens- und Konfliktforschung“ im Studiengang Politikwissenschaft an der Universität Bremen. Er leitete den Sonderforschungsbereich „Staatlichkeit im Wandel“ und wirkte bei der Gründung der dortigen „Graduate School of Social Sciences" mit. Zürn publiziert unter anderem zu den Themen Global Governance, Friedens- und Konfliktforschung, Transformation von Staatlichkeit und Weltrisikogesellschaft. Neben seiner Tätigkeit am WZB gibt er Lehrveranstaltungen an der Freien Universität Berlin.

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