Arbeitstage Principio Potosí

Sa 9.10.2010
12h
Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung erforderlich unter anmeldung-arbeitstage@hkw.de
Arbeitstage

Die „Arbeitstage“ zum „Potosi-Prinzip“ greifen gemeinsam mit Künstlern, Kuratoren, den „Korrespondenten“ und eingeladenen Theoretikern diese zentralen Thesen auf: Wie lassen sich mit dem Marx’schen Prinzip der „ursprünglichen Akkumulation“ sowohl koloniale als auch heutige globale Zusammenhänge beschreiben? Wie und wo wird kulturelle Hegemonie produziert? Welche künstlerlische Interventionen und Praktiken, welche Gegenstimmen unterlaufen die Ansprüche des „Universalmuseums“ in einer internationalisierten Welt?
Mit Thomas Kuczynski, Silvia Federici, Peter Linebaugh, David Riff, Tom Flynn, Anthony Davies, John Barker, Edgar Arandia, Maria Galindo (Mujeres Creando), Elvira Espejo, Eduardo Molinari, Isaías Grinolo, Matthijs de Bruijne, Sonia Abian, Konstanze Schmitt, Christian von Borries, Zhibin Lin und Sun Heng (Migrant Worker Museum) und den Kuratoren des Projektes.

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Samstag, 9.10.2010

Wie können wir das fremde Lied im Land des Herrn singen

Die enorme Dynamik der ursprünglichen Akkumulation im 16. Jahrhundert führte zu einer Massenproduktion von Bildern, die zunächst in die Kolonien verschifft wurden, um dann dort ihrerseits eine eigene Bildproduktion in Gang zu setzen. Die Bilder verdeutlichen, dass kulturelle Hegemonie keine symbolische Größe ist, sondern eine Form der Gewaltausübung. Zwar gibt es keine geradlinige Verbindung oder Kontinuität dieser Bildwelten zu den heutigen globalisierten Wertschöpfungen. Aber wir behaupten, dass es Parallelen gibt zwischen der Funktion der Kolonialmalerei und der Funktion, die Kunst heute übernimmt, wenn es darum geht neue Globalisierungs-Eliten mit Legitimität auszustatten. Dieser Behauptung und den eigenen „Verstrickungen“ in diesen Macht-Kontexten - widmet sich der zweite Arbeitstag.


12-14 h "Erfahrungsbericht aus dem Projekt Principio Potosi"

Workshop I Ort: K1, HKW I Simultanübersetzung (englisch-spanisch)

Kurzbeiträge, Erfahrungsberichte der Kuratoren, KünstlerInnen und Korrespondenten des Projekts Principio Potosí, mit Diskussion


14– 15 h Pause

15-18 h Engel, Zirkulation, Biennalen

Panel I Ort: Theatersaal I Simultanübersetzung (englisch-spanisch)

Einführung: "Zur Zirkulation der Bilder und zur Kunstindustrie im ehemaligen Vizekönigreich Peru", Alice Creischer

-"Karl Marx School of Reading English und der Engel der Zensur", David Riff

-"Engelapparat", Sonia Abián


16–16.30 h Pause

16.30-18 h "Zur Biennalisierung von Sevilla"

Miguel Benlloch für PRCP (Plataforma de Reflexión sobre Politicas Culturales)

- "Dubai - Erweiterte Horizponte: Re-enactment einer Pressekonferenz", Andreas Siekmann, Christian von Borries

Einführung und Moderation: Alice Creischer / David Riff


18-18.30 h Pause

18.30-20 h "Universalmuseen"

Die Ausleihpolitik und das Selbstverständnis von Museen spielten im Potosí-Projekt eine zentrale Rolle – zeigt sich doch, dass „Nationalisierung“ ein wesentlicher Bestandteil im Prozess des „Kultur Werdens“ ist. Eine für Berlin spezifische Aktualität gewannen diese Fragen durch die zeitgleich fortschreitenden Planungen zum Humboldtforum. Das Panel verfolgt ausgewählte Beispiele dieser Form der „Nationalkultur“ und fragt nach Bedingungen und Möglichkeiten eines „de-kolonisierten“ Museums.

Panel und Diskussion mit allen Teilnehmern der Panels des Tages I Ort: Theatersaal I Simultanübersetzung (englisch-spanisch)

- Elvira Espejo / Alice Creischer: „Khipus in der Gegenwart und Khipus im ethnologischen Museum Dahlem“

- Tom Flynn: „Das Universalmuseum“

- Susanne Leeb für „Alexandertechnik": „Ein Rückblick auf das Humboldtforum“

- Edgar Arandia Quiroga: „Der Krieg des Imaginären und die Dekolonisierung des Museums“

Moderation: Alice Creischer / David Riff


20.30-22 h Schiffe

Abschlussdiskussion mit allen TeilnehmerInnen der vorhergehenden Panels I Ort: Theatersaal I Simultanübersetzung (englisch-spanisch)

Einführung / Kurzlesungen:

- David Riff: "Die Poeten auf dem Dampfer am Weißmeer-Ostsee-Kanal"

-"Die Aufführung Alzire an Bord der "Comte d'Hérouville" (1766 )

Moderation: David Riff und Alice Creischer


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