Performance
Le Festival des Mensonges (Das Festival der Lügen)
Studios Kabako (Kongo), Choreografie: Faustin Linyekula
Deutschlandpremiere - in französischer Sprache mit deutscher Übersetzung
Faustin Linyekula vermeidet hier bewusst die Schublade von der schwarzen Vitalität. Er experimentiert mit Erzähl-Formen, changiert zwischen Tanz, Schauspiel und Performance und formuliert dezidiert politische Inhalte. Sein Stück ohne Anfang und Ende, das den ironischen Titel „Das Festival der Lügen“ trägt, kreist um die traumatische Geschichte seiner Heimat Kongo, will die Entwurzelung greifbar machen.
Der 31-jährige Choreograph und Tänzer hat bereits mit Regine Chopinot und Mathilde Monnier gearbeitet, seine Stücke wurden unter anderem in Avignon, Montpellier und bei den Wiener Festwochen gezeigt.
Das Stück lebt von dem lakonischen Nebeneinander von Erzähler und Akteuren, beiläufigen Tänzen und Musik, Radiostimmen vergangener Machthaber, großer Politik und kleinen Geschichten. Sie bilden die verschiedenen Elemente einer gemeinsamen Identität, die nach über 100 Jahren Fremdherrschaft, mörderischen Diktaturen und blutigen Bürgerkriegen erst entstehen muss. Und für den Augenblick der Vorstellung verschmelzen in "Le festival des mensonges" die disparaten Ebenen der Realität tatsächlich zur Vision einer solchen Gemeinschaft.
Choreografie, Licht: Faustin Linyekula
Text: Marie-Louise Bibish Mumbu
Darsteller: Papy Ebotani, Djodjo Kazadi, Faustin Linyekula, Marie-Louise Bibish Mumbu
Musik: traditionelle kongolesische Musik, live gespielt
Dauer: 120 Minuten
Deutschlandpremiere (Weltpremiere Februar 2005)