Tanz
Nostalgia + Staring into eternity
Chelyabinsk Theatre of Contemporary Dance (Russland), Choreografie: Olga Pona
Erneuerung aus der Peripherie Russlands: In der Abgelegenheit der sibirischen Industriemetropole Chelyabinsk hat die Choreographin Olga Pona eine kraftvolle und enigmatische Bewegungssprache entwickelt, die den Alltag der Menschen thematisiert. Inspiriert von der Formensprache des Konstruktivismus findet sie Tableaux, die zugleich eigensinnig, lakonisch und poetisch sind.
„Wenn man in Chelyabinsk lebt, muss man sich einfach bewegen. Schließlich haben wir neun Monate Winter hier. Aber die Dynamik im Tanz hat auch etwas mit unserem Lebensgefühl zu tun. … Die russische Realität ist die Hauptquelle für meine Arbeit. In einem Land, das sich schnell verändert und das seine Ideologie verloren hat, ist diese Realität nicht sehr poetisch. Aber es gibt eine Tradition, die sicherlich älter ist als der Kommunismus: diese Realität mit einem Sinn für Absurdität und Nostalgie zu betrachten.“ (Olga Pona)
Nostalgia zeigt ausdruckslos-mechanisch agierende junge Männer und Frauen, die - begleitet von einer Musikcollage aus elektronischen Sounds und Naturgeräuschen - auf einem surreal anmutenden Abenteuerspielplatz das Leben erproben. In Staring into Eternity spiegeln zehn Tänzer die Klischees und Gesten russischer Männer, aber auch ihre Verletzlichkeit und Sensibilität. In beiden Stücken steckt eine Art Sehnsucht nach Unschuld, Harmonie und Gemeinschaft. Doch sie bleibt Utopie, die nur in den Tagträumen eines illusionslosen Tanzes aufleuchten kann.
Koproduktion Haus der Kulturen der Welt, Tanzhaus NRW Düsseldorf, Monsounturm Frankfurt/M.
Nostalgia
Choreografie, Musikcollage, Kostüme: Olga Pona
Tanz: Michael Abramov, Maria Gerasimova, Vladimir Golubev, Maria Greyf, Tatiana Lumpova, Vladislav Morosov, Artyom Suschenko, Olga sharova, Vladimir Vdovenko, Andrey Zykov
Licht: Vladimir Karpov
Musik: R. Ikeda, A. Pärt, T. Yamanaka, Body Electric, Urban Tribe
Dauer: 40 Minuten
Erstaufführung: 2005
Staring into Eternity
Choreografie, Kostüme: Olga Pona
Tanz: Michael Abramov, Vladimir Golubev, Vladislav Morosov, Artyom Suschenko, Vladimir Vdovenko, Andrey Zykov
Gesang: Vladimir Gorishnyy, Vitaliy Usov
Licht: Vladimir Karpov
Musik: R. Dubinikov, V. Havel, R. Ikeda, russische Volksweisen
Dauer: 35 Minuten
Erstaufführung: 2003