Kino
Essere donne | A proposito de la mujer
Do 23.6.–Do 25.8.2022
Jeden Donnerstag
Jeweils 16.30h
Eintritt mit Ausstellungsticket
Essere donne (Being Women)
R: Cecilia Mangini, Italien 1965, 29 min, italienische OV mit engl. Untertiteln
„Wer kann sich in diesen Bildern wiedererkennen?“, fragt der männliche Erzähler in Essere donne aus dem Off, während idealisierte Darstellungen von weiblichem Glamour und Luxus die Leinwand füllen. Cecilia Manginis Film ist denen gewidmet, die sich nicht wiedererkennen: den sechs Millionen Frauen, die in italienischen Fabriken arbeiten, einige davon noch Jugendliche, und denen, die „in den Ketten der Hausarbeit gefangen sind“, so der Erzähler. Essere donne wurde von der Unione donne italiane in Auftrag gegeben, einer Frauenorganisation der Kommunistischen Partei Italiens. Der Film setzt bei der gängigen Darstellung des proletarischen Subjekts als eines männlichen Fabrikarbeiters an, um sich mit den Bedingungen für Arbeiterinnen während des sogenannten Wirtschaftswunders in Italien zu befassen. Die massive Binnenmigration nach Norden und die Schwierigkeiten, Lohnarbeit und häusliche Verantwortung zusammenzubekommen: Dies sind die Themen, die das Leben der Frauen – und diesen Film – bestimmen.
A proposito de la mujer (About the Woman)
R: Kitico Moreno, Costa Rica 1975, 40 min, spanische OV mit engl. Untertiteln
Kitico Moreno war die erste Direktorin des Departamento de Cine, des 1973 gegründeten Nationalen Filminstituts in Costa Rica (1977 umbenannt in Centro Costarricense de Producción Cinematografica). 1975 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr der Frau erklärt. Aus diesem Anlass machte Moreno A proposito de la mujer, einen Film, in dem Zeugnisse von costa-ricanischen Frauen aus verschiedenen Teilen der Gesellschaft mit experimentellen, expressionistischen Einstellungen gegengeschnitten werden, um die Geschlechterbeziehungen in Costa Rica in unterschiedlichen Facetten wiederzugeben. Die expressionistischen Sequenzen, mit hochkontrastierendem Schwarz-Weiß-Material gedreht, geben Gefühlen und Erfahrungen wie Unfreiheit oder Unterdrückung eine symbolische Form und dramatisieren die verzweifelte Sehnsucht der Frauen nach Emanzipation.