When Can You Call It Technology?
Hu Fang, Elizabeth A. Povinelli
Technologien zeichnen sich weniger durch einen – wie auch immer gearteten – essenziellen Kern aus, als durch die Art, wie ein Objekt oder Prozess zum Einsatz kommt. Während Technologie häufig mit Innovationen im Bereich der Spitzentechnologie assoziiert wird, sind die meisten Techniken und Organisationsformen ganz alltäglich – Sprache, gesellschaftliche Rituale, materielle Umgebungen. Diese für die menschliche Kultur so grundlegenden Dinge scheinen so natürlich, dass ihr technischer Charakter leicht übersehen wird. Wie lassen sich also Technologien überhaupt thematisieren? Kann man zwischen Technologie und Nicht-Technologie unterscheiden?
Der Schriftsteller Hu Fang betrachtet Technologien und Techniken als lebenswichtige Wissensformen und erforscht, inwiefern auch künstlerische Praktiken – vor allem Tusche- und Landschaftsmalerei – als lebenserhaltende Techniken gelten können. Die Anthropologin Elizabeth A. Povinelli reflektiert, was auf dem Spiel steht, wenn Technizität nicht als rein menschliche Dimension verstanden wird und welche Konsequenzen dies für die Erhaltung verschiedener Existenzformen hat.