Paris Calligrammes: Ausstellungsansicht, © Silke Briel / HKW
Ulrike Ottinger vor ihrem Werk „Allen Ginsberg“, Paris, 1965, Foto: privat
Ulrike Ottinger, Journée d’un GI., 1967
Filmstill, Le Joli Mai, 1963, Regie: Chris Marker, Pierre Lhomme, Courtesy La Sofra

23.8.–13.10.2019

Paris Calligrammes

Eine Erinnerungslandschaft von Ulrike Ottinger

Ausstellung, Filmprogramm

23.08.–13.10.2019

Ausstellungshalle 2
Filme im Vortragssaal

Die Filmemacherin, Fotografin und Weltensammlerin Ulrike Ottinger verknüpft in Paris Calligrammes historisches Archivmaterial mit eigenen künstlerischen und filmischen Arbeiten zu einem Soziogramm ihrer Zeit als bildende Künstlerin in Paris.

Durch politische Umbrüche erfasst, war das Paris der 1960er Jahre auch Anziehungspunkt für Kunstschaffende aus aller Welt und pulsierender Energiestrom zwischen Traumabewältigung und Utopie Europas. Von der Aufbruchsphase nach dem Zweiten Weltkrieg über den Algerienkrieg bis hin zu den Protesten der Studierenden von 68 verwebt Ulrike Ottinger ihre Beobachtungen zu einem Figurengedicht. Erinnerungen an die Pariser Bohème und dekoloniale Bewegungen treffen auf Bilder einer multiethnischen Gesellschaft.

Von der Librairie Calligrammes, einem Treffpunkt deutscher Intellektueller im Exil, bis zur Cinémathèque française, die ihre Liebe zum Kino entzündete, entsteht die Kartografie einer Stadt und ihrer Utopien. In Ulrike Ottingers collagierter Erinnerungslandschaft, der Werkstatt zu ihrem Film Paris Calligrammes (2019), leben diese fort.

Ein von der Künstlerin präsentiertes Filmprogramm mit Werken der Filmgeschichte, die sie inspirierten, ergänzt die Ausstellung.

Eine begleitende Publikation mit Beiträgen von Aleida Assmann und Laurence A. Rickels sowie umfangreichen Einblicken in Ulrike Ottingers Privatarchiv erscheint im Hatje Cantz Verlag.

Im Rahmen von 100 Jahre Gegenwart