Installation, Lecture Performance
Looming Creole
Die Lochkartentechnik der Textilproduktion war fundamental für die Entstehung des Computers. Der digitale Code ist deshalb näher am Prinzip des Webens als am Akt des Schreibens. In kolonialen Zusammenhängen beinhalteten in Textilien eingewebte Zeichen oft widerständige, für die Kolonisierenden nicht entzifferbare Botschaften. Ähnlich wurden koloniale Sprachen durch Kreolisierung angeeignet und rekodiert. Wie lassen sich neue Texte in den heutigen digitalen Ökonomien weben, in denen die Infrastrukturprojekte von multinationalen Unternehmen ganze Regionen ausbeuten? Und wie ließe sich Code auf Kreol schreiben?
Kuratiert von Filipa César
Ton: Jin Mustafa, Super Camarimba the Mandingo and Fulani village of Tabatô
Mit einer Szenografie von Lorenzo Sandoval
Kriol Sprichwörter gesammelt und ausgewählt von Teresa Montenegro
Mit Transmissionen von Wendy Hui Kyong Chun, Chico Indi und Zé Interpretador
Fotografien von Matthias Biber, Filipa César und Jenny Lou Ziegel, CGI Animation von Harry Sanderson
Programm
16–16.40h
Panu di Pinti
Maria Odete da Costa Soares Semedo (Autorin und Literaturwissenschaftlerin) mit Saliha Pondingo von Medem (Aktivistin und Gründerin von Nô Lanta Djunto e. V.)
Seam
Joana Barrios (Schauspielerin und Autorin) und Filipa César (Künstlerin und Filmemacherin)
16.45–17.15h
Sourcery
Wendy Hui Kyong Chun (Theoretikerin Neuer Medien, im Videointerview) und Diana McCarty (Medienaktivistin)
17.20–17.40h
Terra Nullius 2.0
Mark Waschke (Schauspieler)
17.45–18.05h
Slam Architecture
Marinho de Pina (Architekt und Künstler)
18.05–18.10h
Seam Solidarity
Muhammed Lamin Jadama (Fotograf und Aktivist)
18.10–18.30h
Glissantian Imaginaries
Nelly Yaa Pinkrah (Autorin und Medientheoretikerin)
18.35–18.55h
Speaking Toxic Matter
Olivier Marboeuf (Autor und Performancekünstler)