Filmscreening
Hadda
R: Mohamed Abouelouakar, Marokko, 1984, 107 min, arab. OmE
Die junge Hadda wird in einem armen, ausgedörrten marokkanischen Dorf von Hamid vergewaltigt, der als junger Landbesitzer zurückgekehrt ist, um Anspruch auf sein Erbe zu erheben. In Folge dieses Verbrechens wird sie vom Dorf verstoßen und in der Wüste sich selbst überlassen. Der marokkanische Film hat die Misshandlung und Missachtung von Frauen schon mehrfach thematisiert, doch Abouelouakars Herangehensweise sticht mit ihren sparsamen, poetischen Dialogen und überwältigenden Bildern als besonders eindrückliche und emotional dichte Verarbeitung des Themas hervor und macht aus Hadda ein filmisches Denkmal.
Mohamed Abouelouakar studierte von 1966 bis 1971 Filmregie am VGIK in Moskau. Seinen Abschluss machte er mit dem Film The Killers (al-Qatiluun). 1977 drehte Abouelouakar The City of Memory (Madinat al-Thikrah), einen Dokumentarfilm über seine Heimatstadt Marrakesch. Der Film fiel bei den Kritikern durch, weshalb er von 1978 bis 1981 nach Moskau zurückging. Für seinen einzigen Spielfilm Hadda (1984) wurde er von der Kritik gefeiert. Seitdem drehte Abouelouakar wegen fehlender finanzieller Unterstützung in Marokko keine weiteren Filme. Er begann eine erfolgreiche Karriere als Fotograf und Maler. Er lebt in Casablanca und Elektrostal, einem Industrie-Vorort von Moskau.