Performance, Diskussion
Migration - Das Recht, Rechte zu haben
Mit Patrick Bernier & Olive Martin mit Sébastien Canevet & Sylvia Preuss-Laussinotte
Die Künstler*innen Patrick Bernier und Olive Martin verbinden den politischen und rechtlichen Kampf: Zwischen der schnellen Ausweitung des Urheberrechts und des Rechts auf geistiges Eigentum im digitalen Zeitalter auf der einen und den schwindenden Rechten von Migrant*innen auf der anderen Seite ist eine Schieflage entstanden – hervorgerufen durch die im europäischen und französischen Recht verankerte Einschränkung der Bewegungsfreiheit. In ihrer Performance X and Y v. France: The Case For a Legal Precedent verknüpfen die Künstler*innen das Einwanderungsrecht mit dem Recht auf geistiges Eigentum: Zwei Anwälte wenden sich an einen imaginären Richter des Europäischen Gerichtshofs für Menschrechte, auf dessen Platz die Zuschauer sitzen. Sie drängen darauf, ein Gerichtsurteil aufzuheben, das vorsieht, die Migrantin X aus Frankreich auszuweisen. Dabei argumentieren sie, dass X Autorin und Trägerin eines immateriellen Kunstwerks ist, das sie in Zusammenarbeit mit dem europäischen Künstler Y geschaffen hat. Die Anwälte argumentieren, dass X folglich durch das Recht auf geistiges Eigentum geschützt ist und nicht ausgewiesen werden kann.
Im Anschluss an die Performance wird eine etwa 45-minütige Diskussion zwischen den Künstler*innen, den Performer*innen und dem Publikum stattfinden.