Gilberto Gil / Sandra de Sá / Margareth Menezes / Afroreggae
Extra-Konzert
Als ein Höhepunkt von Copa da Cultura – einem Ereignis, das allen Menschen, die den brasilianischen Fußball persönlich sehen wollen, die Chance bietet, auch die faszinierende brasilianische Kultur zu erleben – treten vier der besten Musiker des Landes gemeinsam in Berlin auf. Auf der Open-Air-Bühne vor dem Haus der Kulturen der Welt geben Gilberto Gil, AfroReggae, Margareth Menezes und Sandra de Sá ein Gratis-Konzert – exakt einen Tag vor dem ersten Spiel der brasilianischen Mannschaft. Als Überraschungsgast kam auch Daniela Mercury auf die Bühne. Und die Reihe großer Konzerte geht weiter.
Mart'nália + Chico Buarque (16.06.2006 21:30h, ausverkauft) | DJ Dolores + Aparelhagem (17.06.2006 20:00h) | Bebel Gilberto (17.06.2006 23:00h) | Moreno - Domenico - Kassin (23.06.2006 20:00h) | Arnaldo Antunes (23.06.2006 23:00h) | Vitor Ramil (24.06.2006 20:00h) | Jorge Ben Jor (24.06.2006 23:00h) | Trio Madeira Brasil (30.06.2006 20:00h) | Uakti (30.06.2006 23:00h) | Teresa Cristina + Grupo Semente (01.07.2006 20:00h) | Elza Soares (01.07.2006 23:00h) | Axial (07.07.2006 20:00h) | Naná Vasconcelos (07.07.2006 23:00h) | Mestres da Guitarrada (08.07.2006 20:00h) | Elba Ramalho (08.07.2006 23:00h)
Zu den Künstlern, die am 12. Juni vor dem Haus der Kulturen der Welt aufgetreten sind:
Gilberto Gil, einer der Gründer des Tropicalismo, ist mittlerweile Kulturminister des Landes, ohne dabei seine musikalischen Wurzeln zu vernachlässigen. Gerade hat er seine neue CD Eletracústico herausgebracht, in der akustische und elektronische Musik perfekt aufeinander abgestimmt sind. Beim Konzert am HKW – seinem zweiten nach dem fulminanten Erfolg des Copa da Cultura Eröffnungsabend – wird er für die Fans seine größten Hits spielen, von den 1960ern bis heute.
AfroReggae gehört zu den meistgehörten brasilianischen Bands. Sei es in ihrer Favela-Community in Rio de Janeiro, sei es auf dem Piazza del Popolo in Rom, wo sie zusammen mit Superstar Caetano Veloso vor 100 000 Leuten auftraten, sei es am Strand der Copacabana, wo sie als Vorgruppe der Rolling Stones im Februar 2006 für eine Million Zuhörer spielten. Egal, wohin AfroReggae mit ihrer Show aus Musik, Theater und Tanz ziehen: Mit ihrer Energie reißen sie alle mit.
Margareth Menezes, die große axé-Sängerin, kann auf eine zwanzigjährige Karriere zurückblicken: zwei Jahrzehnte eines steil aufsteigenden Erfolgs mit zwanzig internationalen Tourneen, und doch fest verwurzelt in brasilianischen Afropop-Sounds. In Berlin stellt sie ihre weltweite Popularität unter Beweis, die sie seit ihrer gemeinsamen Tournee mit David Byrne genießt. Margareth Menezes war auf den Titelseiten der wichtigsten Zeitungen der Welt zu sehen, von der New York Times über die Times bis zur Le Monde. Die Los Angeles Times ernannte sie zur „brasilianischen Aretha Franklin“.
Sandra de Sá zählt zu den ausdruckstärksten brasilianischen Sängerinnen der Gegenwart. Ihre Markenzeichen sind eine tiefe und heißblütige Stimme, der Swing ihrer schwarzen Wurzeln und ihre beeindruckende Persönlichkeit: eine unwiderstehliche Mischung aus Charme und typisch brasilianischer malandragem – Schlitzohrigkeit. Sandra de Sás künstlerische Vielseitigkeit erlaubt es ihr, Samba, Blues oder Jazz mit derselben Intensität zu singen. In ihrer 24-jährigen Karriere hat sie sich die unterschiedlichsten Fans erobert, nicht nur was das Alter anbelangt, sondern auch die musikalischen Vorlieben. Die hohe Qualität ihres persönlichen Stils ist dabei durch ihren enormen Erfolg nachhaltig bewiesen.
Daniela Mercury
Daniela Mercury ist ein Phänomen: Mitte der 90er spielte sie in Uruguay vor einem Rekord-Publikum von 280.000 Menschen. Schon als 15-jährige aber mischte sie die bahianischen Nachtclubs mit ihren Popsong-Performances auf. Axé heißt die Erfolgsmixtur von Samba und Reggae mit den Rhythmen der Candomblé-Trommeln, die typisch sind für die afro-brasilianischen Gruppen des Karneval in Bahia. Und die Euphorie des Karneval nimmt Mercury auch mit auf die Bühne: „Sie wirbelt über die Bühne, dass sie Madonna wie eine Disko-Mutantin mit zwei linken Füßen aussehen lässt.“ Chicago Sun Times