Präsentationen, Diskussionen

HINGABE / GENAUIGKEIT / BERUFUNG

Mit Rahel Jaeggi, Volker Pantenburg, Gadi Algazi und Rembert Hüser

Sa 28.2.2015
Auditorium
17–19h
Fr + Sa Tagesticket (inkl. Ausstellung) je 8€/6€

Simultanübersetzung Deutsch/Englisch

Ausgewählte Workshopfilme aus den 15 Städten sind visueller Ausgangspunkt wie auch gemeinsame Wissensbasis des zweiten Konferenztages, dessen Konzept gemeinsam mit Farocki und Ehmann entwickelt wurde: Sortiert nach thematischen und assoziativen Begriffsfeldern eröffnen spezifisch ausgewählte Filme den Einstieg in die Panels.

HINGABE / GENAUIGKEIT / BERUFUNG
Welche Bedeutung haben der Erwerb von Wissen und Fertigkeiten im Spannungsfeld von Selbstformierung, Bildungstechniken und gesellschaftlicher Anerkennung? Wie wirken Ausbildung, Lehre und Routine, aber auch Talent, Geschick und Zufall? Welche Potentiale und Widersprüche, Handlungs- und Gestaltungsvermögen ergeben sich für das Zusammenspiel von Arbeit und Leben und prägen Individualisierungsstrategien, Unternehmertum und Risikobereitschaft?

Mit
Rahel Jaeggi (Philosophin, Humboldt Universität zu Berlin), Volker Pantenburg (Filmwissenschaftler, Bauhaus-Universität, Weimar), Gadi Algazi (Historiker, Aktivist, Universität Tel Aviv)
Moderation: Rembert Hüser (Medien-, Film- und Theaterwissenschaftler, Goethe-Universität, Frankfurt)

Beitragende

Gadi Algazi ist Professor für mittelalterliche Geschichte im Fachbereich Geschichte an der Universität Tel Aviv. Er war Herausgeber der Zeitschrift History & Memory (2001-2011) und ist Mitglied des Herausgeberkollektivs der Zeitschriften Past & Present und Historische Anthropologie. Sein Forschungsinteresse gilt besonders der Sozial- und Kulturgeschichte des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit, der historischen Anthropologie, der Kolonialgeschichte und der Geschichte der Sozialwissenschaften.

Rembert Hüser ist seit Januar 2014 Professor für Medienwissenschaft am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt. Von 2003 bis 2013 war er Associate Professor für Kultur- und Medienwissenschaft an der University of Minnesota in den Fachbereichen German, Scandinavian & Dutch und Cultural Studies & Comparative Literature. 1992 promovierte er an der Universität Bielefeld mit einer Arbeit zur Rhetorik der Kritik (Kommissar Lohmann). Von 1992 bis 1998 arbeitete er als Hochschulassistent im Germanistischen Seminar der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg „Medien und kulturelle Kommunikation“ in Köln leitete er von 1999 bis 2001 ein Projekt zum Hollywood-Filmvorspann. 2001/2002 vertrat er die Professur für Medienwissenschaft an der HbK Braunschweig, 2008/2009 die Professur für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt.

Rahel Jaeggi ist eine deutsche Philosophin und Professorin für Praktische Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin mit thematischen Schwerpunkten in den Bereichen der Sozialphilosophie sowie der politischen Philosophie, der philosophischen Ethik, Anthropologie und Sozialontologie. In ihrer Forschung setzt sie sich mit Begriffen der Entfremdung, der Kommodifizierung bzw. Verdinglichung und der Ideologie, Lebensform und Solidarität auseinander. Zusammen mit Daniel Loick war sie 2011 Hauptorganisatorin der internationalen Konferenz Re-thinking Marx an der Humboldt-Universität. Kürzlich erschienen ihre beiden Publikationen Entfremdung (2005), Kritik der Lebensformen (2013) und der Aufsatzband Nach Marx (2013, gemeinsam mit Daniel Loick).

Volker Pantenburg ist Juniorprofessor für Bildtheorie mit dem Schwerpunkt Bewegtbildforschung an der Bauhaus-Universität Weimar. Von 2010 bis 2012 war er Juniordirektor des IKKM (Internationales Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie). Zu seinen Buchpublikationen gehören u.a. Film als Theorie. Bildforschung bei Harun Farocki und Jean-Luc Godard (2006), Ränder des Kinos. Godard – Wiseman – Benning – Costa (2010), Screen Dynamics. Mapping the Borders of Cinema (Mitherausgeber, 2012) und Wörterbuch kinematografischer Objekte (Mitherausgeber, 2014). Sein Buch über Harun Farocki und Jean-Luc Godard wird im Frühjahr 2015 in englischer Übersetzung erscheinen.