Kuratorisches Statement

Mississippi Goddam hieß der Song, den Nina Simone 1964 angeblich innerhalb einer halben Stunde schrieb als Reaktion auf einen Bombenanschlag des Ku-Klux-Klans auf eine Kirche in Birmingham, Alabama, bei dem vier afroamerikanische Kinder ums Leben kamen. Der Song war ein Protestschrei gegen jenen alltäglichen Rassismus, der ein Teil der DNA der US-Südstaaten zu sein schien und wurde schnell zu einer Hymne der Bürgerrechtsbewegung. Leider hat er auch über 50 Jahre später noch nichts von seiner Aktualität eingebüßt.

Der Mississippi steht aber nicht nur für die Verbrechen der Sklaverei und das rassistische Erbe der USA, sondern auch für die afroamerikanische Musikkultur. Blues, Jazz, Funk, Rock ’n’ Roll – fast all das, was die Musik der USA in der Welt berühmt gemacht hat, hat hier seinen Ursprung. Die Wassermusik will diese Musik feiern, ohne das düstere Erbe der Region zu verschweigen. Wie immer geschieht das durch Konzerte, Filme und eine Lesung. Neu hinzu kommen in diesem Jahr zwei Podcast-Episoden.

Detlef Diederichsen, Kurator