Stirb doch, Liebling

Ariana Harwicz | Dagmar Ploetz

„Mit der einen Hand bereite ich das Essen zu, mit der anderen erdolche ich mich. Wie gut, zwei Hände zu haben. Wie praktisch.“

Stirb doch, Liebling, Foto: Kaspar Lerch

Jurykommentar

Stirb doch, Liebling ist ein Werk der Vernunftverweigerung: Eine junge Mutter will kein braves Mädchen sein, gefährdet ihre Ehe, gefährdet sich selbst, wütend, beharrlich, bis zur Einweisung. Sie hält fest an ihrer Ablehnung der Mutterrolle und der dörflichen Wohlanständigkeit. Sie weigert sich, von einem tierhaften Begehren zu lassen, was ihre Umwelt als Zusammenbruch deutet. Schönheit erwächst bei Ariana Harwicz aus einem Strudel aus Wahn und Sarkasmus. Ihre dichte Sprache, die in der Übersetzung von Dagmar Ploetz ihren eigenen Sog entwickelt, lockt uns aus dem Banalen und Privaten ins Archaische, an den Rand eines Abgrunds. Ein rauschhafter Anti-Familienroman.
— Robin Detje

Ariana Harwicz, © Mallach Photography

Autorin: Ariana Harwicz

Ariana Harwicz, geboren 1977 in Buenos Aires, ist eine der wichtigsten Autor*innen Argentiniens und lebt in Frankreich. Sie studierte Film- und Theaterwissenschaften sowie Performance und Komparatistik in Argentinien und ist Dokumentarfilmerin und Schriftstellerin. Stirb doch, Liebling machte sie schlagartig international bekannt und wurde von der argentinischen Zeitung La Nación als Roman des Jahres ausgezeichnet.

Dagmar Ploetz, © Jürgen Bauer

Übersetzerin: Dagmar Ploetz

Dagmar Ploetz, 1946 in Herrsching am Ammersee geboren und in Argentinien aufgewachsen, ist Lektorin, Autorin und Übersetzerin. Sie hat u. a. Werke von Gabriel García Márquez, Juan Marsé, Rafael Chirbes, Juan Rulfo und Valeria Luiselli übersetzt. 2012 wurde sie mit dem Münchner Übersetzerpreis ausgezeichnet.