27.7.–18.8.2018
Wassermusik
Goodbye UK – and Thank You for the Music
Festival
Konzerte, Filme, Gespräche
27.7.–18.8.2018
Open Air auf der Dachterrasse
Bei Regen in der Ausstellungshalle 1
Die Wassermusik nimmt 2018 den Brexit zum Anlass, um der außergewöhnlichen musikalischen Kreativität zu huldigen, die das Vereinigte Königreich neben den USA zur weltweit führenden Pop-Nation gemacht hat: was Musik – aber auch Denken, Mode, Style und andere Konzepte angeht. Unter dem Titel Goodbye UK – and Thank You for the Music spürt das Festival der „Britishness“ der Popmusik nach und hinterfragt ihre Wirkweise.
Die anstehenden Einschnitte durch den Brexit sind ein guter Anlass, sich bei Großbritannien endlich dafür zu bedanken, dass es die letzten sechzig Jahre mit einem exquisiten Pop-Kanon bereichert hat. Liverpool-Beat und Lovers Rock, Glam Rock und Grime, Drum ’n’ Bass und Dubstep – regelmäßig erschütterten britische Innovationen die Popwelt. Nicht zu unterschätzen ist bei all diesen Entwicklungen der Einfluss karibischer und afrikanischer Migrant*innen, die ab 1948 legal nach UK einreisen konnten. Auch die atemberaubende Entwicklung, die der britische Jazz und Rhythm & Blues ab den 1950er Jahren nahmen, ist hiervon stark geprägt. Und da sich aus dieser Szene auch die erste Generation britischer Rockbands rekrutierte, kann man behaupten: Ohne die Alpha Boys School, in der die meisten der jamaikanischen Jazzer*innen ihre musikalische Ausbildung erhielten, keine Rolling Stones, Cream oder Fleetwood Mac. Wassermusik feiert in diesem Jahr Brillanz und Breite britischer Musik. Mit höchst unterschiedlichen Künstler*innen aus UK, aber auch aus Polen, Frankreich, Mexiko, Indien und Nigeria. Denn die Dankbarkeit gegenüber dem britischen Musikschaffen kennt keine Grenzen.
Mit Konzerten von Matthew Herbert’s Brexit Big Band, The Zombies, Jazz Jamaica, Scritti Politti, Little Axe & Adrian Sherwood, Orlando Julius & The Heliocentrics, Kobo Town, Mexrrissey, Shabaka & The Ancestors, Bright Phoebus Revisited, Eva Lazarus, Go-Kart Mozart, Friedrich Sunlight, Aquaserge, Anushka, Zara McFarlane, Mitch & Mitch, Peter Cat Recording Co., The Chap, Bas Jan u. a., mit einem Filmprogramm, Gesprächen, der Installation Welcome to Saxnot von Scott King und dem Wassermarkt.
Die vergangenen zehn Ausgaben der Wassermusik beschäftigten sich mit Themen von Surf und Tiki (2008) über Wüsten (2011), Der neue Pazifik (2013) oder Mother India (2015) bis Die andere Karibik (2016) und feierte sich 2017 anlässlich seiner zehnten Ausgabe selbst: Unter dem Titel Wassermusik X wurde ein Best-of eingeladen – und Künstler*innen, die man schon immer holen wollte, die aber aus unterschiedlichen Gründen nicht kommen konnten.
2018 findet das von Detlef Diederichsen und Martin Hossbach kuratierte Festival wieder auf der beliebten HKW-Dachterrasse statt, bei schlechtem Wetter in der Ausstellungshalle.