Field Station 3: Anthropocene Vernacular. Industry, Indigeneity and Empire

Illinois / Missouri

© Jennifer Colten

In die Landschaft um St. Louis sind die Erinnerungen, Hoffnungen und Ängste der jahrhundertelangen Siedlungsgeschichte eingeschrieben. Einst trafen sich hier die Stämme der Osage und der Illinois, der Cahokia und der Missouri; hier verlief die Grenze zur französischen Kolonie Louisiana und später die zwischen Freiheit und Sklaverei. In der räumlichen Vorstellung der USA ist diese Grenze bis heute wirkmächtig geblieben. Der Fluss hingegen verbindet die scheinbaren Gegensätze von Stadt und Land, ferner Vergangenheit und ungewisser Zukunft. An seinem Ufer treten diese komplexen Verhältnisse und Geschichten an die Oberfläche.

Field Station 3 verortet das Anthropozän nicht „da draußen“, sondern direkt bei und in den Menschen selbst – verwoben in den Texturen des Alltags. Die Field Station wird erforschen und davon erzählen, wie die Menschen dieser Region über Generationen ihre Alltagskultur inmitten des Zusammenspiels von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Krisen gelebt, gepflegt und verkörpert haben. Auf diese Weise im Alltagsleben verankert, füllt Anthropocene Vernacular eine Lücke in jenen akademischen Ansätzen der Anthropozän-Forschung, die das konkrete Wissen der Gemeinschaften, die in den Landschaften des Anthropozäns leben und überleben, ausklammern.

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