Field Station 1: Sediment, Settlement, Sentiment: The Machinic River

Minnesota / Wisconsin

© Andrea Carlson

Zwischen den Quellgebieten des Mississippi River am Lake Itasca und der „Driftless Area“ zwischen Minnesota und Wisconsin liegen sowohl der „natürliche“ als auch der „anthropozäne“ Ursprung des Mississippi. Hier verwandelt sich der kleine Bach in einen großen Strom, hier liegt das gesellschaftliche und spirituelle Zentrum der Dakota und der Ojibwe, hier lenkt das U.S. Army Corps of Engineers seit fast zwei Jahrhunderten den Flusslauf. 29 Schleusen wurden gebaut und eine drei Meter tiefe Fahrrinne ausgehoben, um Produkte aus Landwirtschaft und Industrie transportieren zu können. Diese Eingriffe wurden und werden als Beweis für die menschliche Herrschaft über die Natur erachtet. Dieser Betrachtungsweise widersetzt sich Field Station 1 und begreift solche Eingriffe stattdessen als ergebnisoffene Experimente unter unsicheren Bedingungen.

Erst kürzlich hat das U.S. Army Corps of Engineers einen öffentlichen Prozess angestoßen, um die Zukunft der ältesten Staudämme am Mississippi River im Gebiet der „Twin Cities“ (Metropolregion Minneapolis-Saint Paul) zu klären. Die Möglichkeit eines Rückbaus der Staudämme trifft dabei bereits auf große öffentliche Resonanz, was auch die Bedeutung des Mississippi River im kollektiven Welt- und Selbstverständnis widerspiegelt. In diesem Sinne betrachtet Field Station 1 den Fluss als Raum des Experiments und der Spekulation. In Diskussionen, Installationen und Spaziergängen fragt sie, wer mit dem Fluss experimentieren darf, welche Rolle soziale Gerechtigkeit und Selbstbestimmungen in diesen Experimenten spielt, wie der globale Klimawandel lokale Entscheidungen beeinflusst und wie der Strom die Landschaften flussauf- und -abwärts auf komplexe Weise miteinander verknüpft.

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