Die Jury 2018
Die Jury wurde von einem unabhängigen Auswahlgremium nominiert. Diesem gehörten an: Klaus-Dieter Lehmann (Präsident des Goethe-Instituts), Rainer Traube (Leiter Kulturredaktion, Deutsche Welle), Joachim Sartorius (Lyriker, Übersetzer und ehemaliger Intendant der Berliner Festspiele), Christina Weiss (Publizistin, Professorin, Vorsitzende des Vereins der Freunde der Nationalgalerie), Jan Szlovak (Vorstandsvorsitzender Stiftung Elementarteilchen).
Verena Auffermann, geboren 1944, studierte nach einer Buchhandelslehre Kunstgeschichte. Seitdem arbeitet sie als Literaturkritikerin, Redakteurin und Kulturkorrespondentin u. a. für Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung, Deutschlandradio Kultur und DeutschlandRadio sowie als Autorin. Von ihr erschienen u. a. Nelke und Caruso. Über Hunde. Eine Romanze und Das geöffnete Kleid. Von Giorgione zu Tiepolo. Mit Gunhild Kübler, Ursula März und Elke Schmitter veröffentlichte Auffermann 2009 den literaturwissenschaftlichen Sammelband Leidenschaften. 99 Autorinnen der Weltliteratur. 2016 erschien von ihr in der Reihe Leben in Bildern: „Henry James“. Neben Moderationen und Teilnahmen an Rundfunk- und Fernsehdiskussion, lehrte Verena Auffermann von 1997–2002 als Dozentin beim Fortbildungs-programm Buch- und Medienpraxis Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sie war von 1992–1996 Jurorin des Klagenfurter Ingeborg Bachmann-Wettbewerbs, von 2010–2012 Jury-Vorsitzende für den Preis der Leipziger Buchmesse.
Katy Derbyshire wurde in London geboren und lebt seit 1996 in Berlin. Sie übersetzt zeitgenössische deutsche Autor*innen ins Englische, darunter Inka Parei, Heike Geißler und Christa Wolf. Ihre Übersetzung von Clemens Meyers Roman Im Stein (Bricks and Mortar) war 2017 für den Man Booker International Prize nominiert. Katy Derbyshire hat Literarisches Übersetzen in London, Berlin, New York, New Delhi und Norwich gelehrt. Sie ist darüber hinaus Gastgeberin eines monatlichen Translation Lab und der Dead Ladies Show in Berlin.
Frank Heibert, geboren 1960 in Essen, studierte Romanistik und Germanistik in Berlin, Rom und Paris. 1990 Promotion zum Thema Wortspiel und Übersetzung. Seit 1983 arbeitet er als Literatur- und Theaterübersetzer aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Portugiesischen (Werke von Don DeLillo, Richard Ford, William Faulkner, George Saunders, Boris Vian, Yasmina Reza, u.v.a.). 1990–1995 leitete er gemeinsam mit Thomas Brovot den zebra literaturverlag. Er ist als freier Lektor, Literatur-kritiker, Moderator von Literaturveranstaltungen und Dozent zu Übersetzungsthemen im In- und Ausland tätig, außerdem Romanautor (Kombizangen, 2006) und Jazzsänger. Für sein übersetzerisches Gesamtwerk bekam er 2012 den Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis, war im WS 2015/16 Wilhelm-August-von-Schlegel-Gastprofessor für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität Berlin und erhielt 2016 den Helmut-Braem-Übersetzerpreis.
Jens Hillje, geboren 1968, wuchs in Mailand, München und Landshut auf. Nach einem Studium der angewandten Kulturwissenschaften in Perugia, Hildesheim und Berlin arbeitete er seit 1990 in der freien Theaterszene als Schauspieler, Autor und Regisseur. 1996 gründete er mit dem Regisseur Thomas Ostermeier die Baracke am Deutschen Theater in Berlin, welche unter seiner Leitung 1998 die Auszeichnung Theater des Jahres der Fachzeitschrift Theater heute erhielt. In dieser Zeit entwickelte er das bis heute erfolgreiche Format „Streitraum. Von 1999 bis 2009 war Jens Hillje Mitglied der Künstlerischen Leitung und Chefdramaturg der Schaubühne am Lehniner Platz, wo er das Festival Internationale Neue Dramatik (F.I.N.D) gründete. Als Dramaturg arbeitete er unter anderem mit den Regisseur*innen Falk Richter, Barbara Frey, Luk Perceval, Rafael Sanchez, Yael Ronen und Sebastian Nübling zusammen. Gemeinsam mit Nurkan Erpulat erarbeitete er 2010 das Stück Verrücktes Blut (Ballhaus Naunynstraße, Ruhrtriennale), das 2011 von der Fachzeitschrift Theater heute zum Stück des Jahres gewählt wurde. Im selben Jahr kuratierte Jens Hillje am Haus der Kulturen der Welt als Künstlerischer Leiter das Performing Arts Festival Intransit. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er Co-Intendant des Maxim Gorki Theaters und hat mit Shermin Langhoff die künstlerische Leitung des Gorki inne – mit ihr erhielt er von der Stiftung Preußische Seehandlung den Theaterpreis Berlin 2016 sowie die Auszeichnung Theater des Jahres 2014 und 2016.
Tobias Lehmkuhl, 1976 geboren, studierte in Bonn, Barcelona und Berlin Komparatistik und Hispanistik. Seit 2002 ist er freier Kritiker für Zeitungen und zahlreiche Radiosender. 2017 erhielt er den Berliner Preis für Literaturkritik. Außerdem Autor, u.a. Coolness. Über Miles Davis (2009), Land ohne Eile. Ein Sommer in Masuren (2012), Die Odyssee. Ein Abenteuer (2013).
Daniel Medin ist Herausgeber und Professor für Komparatistik an der American University in Paris, wo er Seminare zur Weltliteratur der Gegenwart, zu mitteleuropäischer Literatur, zur Geschichte und Kultur Berlins und Wiens sowie zur Praxis des Edierens und Herausgebens gibt. Sein Forschungsinteresse gilt vor allem der fiktionalen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, mit einem Schwerpunkt auf den Arbeiten und der weltweiten Rezeption Franz Kafkas. Er ist stellvertretender Direktor des Center for Writers and Translators der American University in Paris und Co-Herausgeber der Cahier Series (in Kooperation mit Sylph Editions, London). Er ist darüber hinaus Redakteur des Magazins Music & Literature und der jährlichen Übersetzungsausgabe von The White Review, zudem berät er mehrere Zeitschriften und Verlage zu internationaler Erzählliteratur. 2016 war er Mitglied der Jury des Man Booker International Prize.
Daniela Seel, geboren 1974 in Frankfurt am Main, lebt als Dichterin und Verlegerin von kookbooks in Berlin und Frankfurt am Main. Daneben arbeitet sie u.a. als freie Lektorin, veranstaltet, unterrichtet, juriert und übersetzt, zuletzt Lisa Robertson und Rozalie Hirs, und ist aktiv bei KOOK e.V. und im Netzwerk freie Literaturszene Berlin. Zahlreiche internationale Auftritte und Kollaborationen, u.a. mit dem Illustrator Andreas Töpfer und dem Tänzer David Bloom. Daniela Seel veröffentlichte die Gedichtbände ich kann diese stelle nicht wiederfinden, kookbooks 2011, und was weißt du schon von prärie, kookbooks 2015, sowie gemeinsam mit Frank Kaspar das Radiofeature was weißt du schon von prärie, SWR/DLF 2015. Für ihre Arbeiten erhielt sie u.a. den Friedrich-Hölderlin-Förderpreis der Stadt Bad Homburg, den Kunstpreis Literatur von Lotto Brandenburg, den Horst-Bienek-Förderpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und den Lyrikpreis Mondsee sowie Arbeitsstipendien der Villa Aurora, Los Angeles, des Goethe-Instituts Kopenhagen (in Reykjavík), des Berliner Senats und der Stiftung Brandenburger Tor.