Zu Gast bei Nuevo Cine Argentino
Alan Pauls (*1959) ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Filmkritiker. Zu seinen jüngsten Arbeiten fürs Kino zählen Duchamp 1918 (zusammen mit Hugo Santiago), eine Dokumentation über den Aufenthalt Marcel Duchamps in Buenos Aires zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sowie La pista de hielo, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Roberto Bolaño. Sein Roman El pasado, für den er 2003 den Premio Herralde de novela erhielt, wurde von Héctor Babenco verfilmt. Alan Pauls Werke wurden in mehr als zwölf Sprachen übersetzt.
Albertina Carri (*1973) ist Tochter von Ana Maria Caruso und Roberto Carri, die unter der Militärdiktatur in Argentinien ermordet wurden; sie ist Drehbuchautorin, Produzentin und Regisseurin, Lesbe, Mutter und Frau von Marta Dillon. Sie glaubt: Musik ist Gott, nur Kunst wird die Welt retten und das Kino ist eine Maschine zur Massenvernichtung des gesunden Menschenverstands. Sie ist die künstlerische Leiterin von Asterisco, einem Filmfestival über sexuelle Vielfalt in Buenos Aires.
Mariano Llinás (*1975) lehrt an der Universidad del Cine de Buenos Aires, wo er bereits Film studierte. Nach Dokumentarfilmen wie Balnearios (2002) und La más bella niña (2004) ist Historias extraordinarias sein erster Spielfilm. Llinás ist Mitbegründer von El Pampero Cine, einem Produktionskollektiv argentinischer Filmemacher. Zurzeit laufen die Dreharbeiten zu seinem zweiten Spielfilm, La flor.
Rodrigo Moreno (*1972) ist Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Sein Debüt El custodio (2006) wurde international ausgezeichnet, u. a. mit dem Alfred-Bauer-Preis der Berlinale 2006. Un mundo misterioso, sein zweites Soloprojekt, war für den Goldenen Bären nominiert. Moreno ist an zwei Produktionsfirmen beteiligt – der Compañía Amateur und MoVi Cine. Sein neuester Film Réimon feierte 2014 beim Rotterdamer Filmfestival Premiere.
Martín Rejtman (*1961) ist Regisseur und Autor. Er studierte Film an der New York University. Seine Spielfilme, darunter Rapado (1992) und Los guantes mágicos (2003), wurden sowohl in Argentinien als auch international ausgezeichnet. Dos disparos, sein vierter Spielfilm, erhielt 2014 u. a. den FIPRESCI-Preis für den besten argentinischen Film, den Argentores-Preis für das beste Drehbuch sowie eine Nominierung für den Goldenen Leoparden in Locarno.
Tatiana Saphir (aka DJ Obstsalat), Schauspielerin, DJ und Tänzerin, lebt in Berlin und Buenos Aires. Sie spielt in zahlreichen argentinischen Filmen, darunter Diego Lermans Tan de repente (2002), sowie auf Berliner Bühnen, u. a. mit Gob Squad, Santiago Blaum oder Constanza Macras. 2012 co-inszenierte sie im Dock 11 die Performance A Brief History of Argentinian Punk. Als DJ verbindet sie in einer elektropischen No-Hits-Policy traditionelle und digitale Cumbia mit südafrikanischem Kwaito, Dancehall, Dub und Global Bass.