Phaso
Sarah Mock
In einer fernen Zeit nach dem Anthropozän – die Menschheit ist seit Jahrhunderten ausgestorben – werden die Forschungsergebnisse einer fiktiven Post-Human Archaeological Studies Organisation, kurz PHASO, einer intelligenten nachmenschlichen Weltbevölkerung präsentiert. Eine Collage aus verschiedenen Videoarbeiten enthüllt die nach und nach erfolgte Erkenntnis der PHASO-Wissenschaftler, dass es auch vor ihnen schon intelligentes Leben gegeben haben muss. Hauptexponat der PHASO- Ausstellung ist ein „archäologischer Fund“, eine Golden Record. Darauf hat der letzte Mensch auf der Erde Videomaterial zur Erinnerung an die Menschheit und die Geschichte ihres Untergangs bewahrt, ähnlich der Voyager Golden Record, die 1977 ins All geschossen wurde. Dabei werden subjektiv-surrealistische und philosophische Gedanken über das Ende der Menschheit kombiniert mit Bildern der Megametropole Seoul als ultimativen Ausdruck des Anthropozäns, sowie Bildern von „abandoned Places“, die für die Zeit nach dem Verschwinden der Menschen stehen, kombiniert. Die Ausstellung, die Videoarbeiten, die dazugehörige Homepage sowie fiktive post-humane archäologische Exponate zeigt, sowie die dazugehörige Homepage führen dem Betrachter nicht nur die Schönheit, sondern führen ihm auch die Zerstörungswut des Anthropozäns vor Augen.
Die Ausstellung wird tatsächlich stattfinden und ist für Ende 2015 im Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz als transmediale künstlerische Auseinandersetzung zum Thema Anthropozän geplant, wissenschaftlich unterstützt durch Archäologen, insbesondere dem Generaldirektor des Museums, Herrn Prof. Dr. Falko Daim.
Sarah Mock hat, nach Zwischenstationen an den Kunsthochschulen Kassel und Mainz, ein Meisterschülerstudium an der Universität der Künste Berlin absolviert. Sie wurde bereits mit mehreren Kunstpreisen ausgezeichnet, zuletzt 2014 mit dem Emy-Röder-Preis des Kunstvereins Ludwigshafen.