Veracruz/Virginia, Performance Maria Thereza Alves and Jimmie Durham, 1992, courtesy Museo de Monterrey

29.5.–1.6.2014

Berlin Documentary Forum 3

new practices across disciplines

Festival

29.5.–1.6.2014

Die dritte Ausgabe des Berlin Documentary Forums untersucht die Spannungen und Paradoxa bei der Herstellung von Narrativen sowie deren Bedeutung bei der Gestaltung gesellschaftlicher Realität und gelebter Erfahrung. Das Festival betrachtet das Erzählen von Geschichten nicht bloß als Reflektion der Wirklichkeit, sondern als eine Methode, diese Wirklichkeit zu formen.

Narrative erfüllen vielfältige Funktionen: Sie können Traditionen bewahren, nationale Identitäten schaffen, gesellschaftliche Hierarchien verfestigen, Wahrheit und Authentizität herstellen und die kollektive und individuelle Vorstellungskraft einschränken oder beflügeln. Sie können Hegemonien rückbestätigen, aber auch alternative Deutungen von Erinnerung und Geschichte hervorbringen.

Die Projekte des Berlin Documentary Forums nähern sich diesen Themenstellungen auf unterschiedlichste Weise – essayistisch, biografisch, filmisch, dialogisch oder journalistisch. Dabei taucht die Montage als eine Erzählstrategie auf, die die Differenz und Spezifität ihrer innerweltlichen Sujets konserviert, statt sie aufzuheben.

Wenn das Reale fiktionalisiert werden muss, um gedacht werden zu können, wie Jacques Ranciére betont, dann stellen die Beiträge zum Berlin Documentary Forum 3 diesen Vorgang als ein weites Feld des Schöpferischen und der kritischen Untersuchung unter Beweis.

Das Berlin Documentary Forum findet alle zwei Jahre statt und widmet sich in einem interdisziplinären Kontext der Produktion und Präsentation von dokumentarischen Praktiken. Im Laufe von vier Tagen wird ein erweitertes Feld solcher Praktiken, die Film, Fotografie, Kunst, Performance, Architektur, Kulturgeschichte und Theorie umfassen, kritisch erforscht – spannende Begegnungen an der Schnittstelle von Diskursivem und Realem.