26.4.2013–8.12.2014
Anthropocene Observatory
Filme, Ausstellung, Dokumentation, Archiv
2013/2014
Das Projekt von Armin Linke, Territorial Agency (John Palmesino und Ann-Sofi Rönnskog) und Anselm Franke entwickelt Filmproduktionen zu Fragen und Implikationen der These vom Anthropozän.
Anthropocene Observatory beobachtet die durch die neue geologische Epoche ausgelösten destabilisierenden Verhältnisse, die sich auf verschiedene Bereiche erstrecken: politische Ordnungen, Institutionen, Recht, internationale Organisationen, Infrastrukturen, Krieg, Land, die Praxis wissenschaftlicher Forschung, das Meer, Städte, Märkte und Planungsinstitutionen. Episode #4 THE DARK ABYSS OF TIME untersucht, wie diese Bedingungen Landschaften umgestalten: menschliche Räume ebenso wie ihr materielles Gegenüber.
Anthropocene Observatory widmet sich der Gegenwart und Geschichte der mathematischen Berechnung sowie der Planung, Modellierung und des Managements dynamischer Prozesse seit Beginn der Neuzeit. Es zeichnet ein Bild von deren räumlichen und menschlichen Auswirkungen sowie geopolitischen Effekten zuerst in der Kolonialzeit und Industrialisierung und später in der Kybernetisierung, die zur heutigen Modellierung und Risikokalkulation globaler Prozesse führt. Existiert eine komplexe Welt jenseits der mit Unmengen an Daten gespeisten, aber immer reduktiven Modelle? Sind der Klimawandel, die Weltwirtschaft, die Ozeane etc. unter Kontrolle oder führt die Idee der Kontrollierbarkeit zu immer größeren blinden Flecken, Kollateraleffekten und Risiken? Von Gemüseplantagen zu globalen Zentren der Klima-Modellierung und Rückversicherungsgesellschaften, von CO₂-Märkten zum Umwelt-Monitoring, von der Systemanalyse zur Managementtheorie – vernetzte Computer und andere Kalkulationssysteme bilden die materielle Basis der vielfältigen Praktiken und Prozeduren, die Wissenschaft, Finanzwelt, Telekommunikation mit politischen Strategien im Anthropozän verbinden.
Ein Projekt von Armin Linke, Territorial Agency (John Palmesino und Ann-Sofi Rönnskog) und Anselm Franke