22.11.–6.12.2012
Chronik einer Revolte
Fotografien einer Protestsaison | Diskurse zum "Senegalesischen Frühling"
Senegal im Januar 2011: Zeitgleich zu den Umbrüchen in der arabischen Welt prangerte eine Gruppe von Künstlern und Journalisten mit dem Ruf „Y’en a marre!“ (Genug ist Genug!) die Aushöhlung der Demokratie an.
Es entstand eine beispiellose, 13 Monate andauernde Serie von Protestaktionen gegen die allgemein als illegal angesehene dritte Kandidatur des amtierenden Präsidenten. Am Ende dieser Protestsaison, nach der ersten Wahlrunde im Februar 2012, führten die Kuratorin Koyo Kouoh und ihre Mitstreiter in der RAW Material Company die Bilder der Geschehnisse zusammen – nicht nur um zu dokumentieren, sondern um Fragen aufzuwerfen. Es sind Fragen nach der Verortung der Proteste aus panafrikanischer Sicht, den Formen politischer und gesellschaftlicher Dynamik im „senegalesischen Frühling“, den Bildsprachen einer Revolte.
Zur Eröffnung der Ausstellung verorten Achille Mbembe, Boris Diop, Gilbert Achcar u. a. die Ereignisse im Senegal im Kontext afrikanischer Protestkultur und revolutionärer Ermächtigungen. Ein Konzert mit Didier Awadi, Zentralfigur des senegalesischen HipHop und zugleich führender Aktivist der Protestbewegung, krönt das Programm.
Mit Fotografien von: Aliou Mbaye, Amadou Mbaye, Antoine Tempé, Cheikh Ahmed Tidjane Ndiaye, Cristof Echard, Elise Fitte-Duval, Erick Christian Ahounou, Elias Aba Milki, Gabriela Barnuevo, Jaques Daniel Ly, Jean-Baptiste Joire, Mamadou Gomis, Rebecca Blackwell, Rose Skelton, Sidy Mohamed Kandji, Sidy Yansane, Sylvain Cherkaoui, Tamsir Ndir, Toure Béhan
Kuratiert von Koyo Kouoh