liu sola
„Als ich China verließ, und erst nach England, später nach New York ging, musste ich alles aufgeben, was ich am Konservatorium gelernt hatte. Dann erst konnte ich anfangen, etwas Neues aufzunehmen. Ich musste sagen, ich bin nichts, ich lerne nur, lerne mit Folk- und Bluesmusikern zu singen. Ich habe auch aufgehört, Noten zu lesen. So konnte ich anfangen, Klänge aus einer anderen Welt aufzunehmen. Erst jetzt, 20 Jahre später, beginne ich mich bewusst daran zu erinnern, was ich früher gelernt hatte, um beides zusammenzubringen. Ich benutze klassische chinesische Instrumente und suche extreme Klänge in ihnen. Wenn man klassische Instrumente spielt, erwartet das Publikum, altehrwürdige Töne zu hören. Sie können aber sehr neu klingen - es hängt davon ab, wie du sie verwendest. Zum Beispiel die Pipa: Als ich in New York auftrat - mein Gesang und der Klang der Pipa - hielten das die Leute für Rock’n’Roll, obwohl es ja ein akustisches Instrument ist. Wenn du die Saiten richtig durchdrückst, klingt es fast gewalttätig. “ (Liu Sola)