Roundtable

Storytelling im Anthropozän

So 13.1.2013
11h
Einzelticket 5/3 €, Tageskarte 8/6 €, Dreitageskarte 20/16 €

Impuls: Kodwo Eshun (Autor und Dozent, Department of Visual Cultures, Goldsmiths, University of London). Response: Ursula K. Heise (Institute of Environment and Sustainability, University of California, Los Angeles), Claire Colebrook (Department of English, Penn State University, University Park), Xavier Le Roy (Tänzer und Choreograf, Frankreich), Daniel Rosenberg (Department of History, University of Oregon, Eugene), Jan Zalasiewicz (Department of Geology, University of Leicester). Moderation: Christof Mauch (Rachel Carson Center for Environment and Society, München)


Angesichts der wichtigen Rolle des Narrativen innerhalb der Anthropozän-Hypothese fragt dieser Roundtable: Welche Geschichten – ob Fakt, Fiktion, Offenbarung, Mythologie oder Historie – werden erzählt, sind möglich, oder müssen noch imaginiert werden? Was charakterisiert eine anthropozäne Geschichtsschreibung? Keine Erzählung ist ohne ihren Autor vollständig: Wer also erzählt die Geschichte, wer spricht und wer hört zu? Inwieweit befassen sich die Natur- und Geisteswissenschaften selbstreflexiv mit ihren eigenen Möglichkeiten des Geschichtenerzählens, als Ko-Autoren der Wirklichkeit? Als literarisches Genre taucht Science-Fiction im Diskurs des Anthropozäns wieder auf. Wie kann eine noch zu artikulierende anthropozäne Forschung von ihren eigenen vorgeschlagenen science fictions, ihren „Wissenschafts-Fiktionen“ beeinflusst und so zu transdisziplinärer literarischer Reflexion und poetischer Recherche inspiriert werden?



Claire Colebrook (University Park) ist Professorin für Anglistik an der Penn State University. Zu ihren Forschungsgebieten gehören zeitgenössische Literatur, Bildkultur und Kulturwissenschaft. Sie hat über Lyrik, Literaturtheorie, Queer Theory und zeitgenössische Kultur publiziert und ist Herausgeberin des Buchs "Extinction" (2012) und Mitherausgeberin der Reihe "Critical Climate Change" (Open Humanities Press) sowie Mitglied des Beirats des Institute for Critical Climate Change.


Kodwo Eshun (London)ist Künstler und Theoretiker. Seine Arbeiten befassen sich mit der Geschichte des Science-Fiction, elektronischer Musik und "Tricontinentalism". 2002 gründete er die Otolith Group, ein preisgekröntes Künstlerkollektiv, das in Filmprojekten und Videoarbeiten, mit Workshops, Ausstellungen, Publikationen und öffentlichen Foren die Rolle der Bilder in der heutigen Gesellschaft untersucht.


Ursula K. Heise (Los Angeles) ist Professorin für Anglistik an der UCLA und war 2011 Guggenheim Fellow. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind zeitgenössische Literatur, ökologische Kultur auf dem amerikanischen Kontinent, in Westeuropa und Japan, die ökologischen Geisteswissenschaften und Theorien der Modernisierung und Globalisierung in ihren kulturellen Dimensionen. Sie ist Autorin von u. a. "Sense of Place and Sense of Planet: The Environmental Imagination of the Global" (2008) und "Nach der Natur: Das Artensterben und die moderne Kultur" (2010).


Xavier Le Roy (Frankreich) hat an der Université Montpellier in Molekularbiologie promoviert und arbeitet seit 1991 als Tänzer und Choreograf. Seit 2004 ist er in diversen Bildungsprogrammen involviert. Seine Arbeiten entstehen aus Experimenten und wollen Erfahrungen vermitteln, die die Grenzen dessen, was sichtbar, hörbar und aussprechbar ist, erproben. Seine jüngste Arbeit Retrospective wurde 2012 bei der Fundació Tapiès in Barcelona entwickelt.


Christof Mauch (München) ist Direktor des Rachel Carson Center for Environment and Society und Professor für amerikanische Kulturgeschichte (zurzeit beurlaubt) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zuvor war er Direktor des German Historical Institute in Washington D.C. Mauch, ein Experte auf den Gebieten der US-amerikanischen Geschichte, der transatlantischen Beziehungen und internationalen Geschichte, hat ca. 50 Bücher geschrieben bzw. herausgegeben. Er ist derzeit Präsident der European Society for Environmental History.


Zur Biografie von Jan Zalasiewicz


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