Das Anthropozän-Projekt. Eine Eröffnung, Jan Zalasiewicz, Foto: Sebastian Bolesch
Das Anthropozän-Projekt. Eine Eröffnung, Metabolic Kitchen: Time to Cook, Foto: Joachim Loch

10.–13.1.2013

Das Anthropozän-Projekt. Eine Eröffnung

Dialoge, Keynotes, Erzähl-Inseln, Roundtables, Lecture Performances, künstlerische Interventionen, Research Forum

10.–13.1.2013

Alle Veranstaltungen in deutsch-englischer Simultanübersetzung

"Nature as we know it is a concept that belongs to the past. No longer a force separate from and ambivalent to human activity, nature is neither an obstacle nor a harmonious other. It’s humanity that forms nature and inscribes itself into the geological record on a planetary scale." Das ist der Kern der Anthropozän-These, die einen Paradigmenwechsel nicht nur in den Naturwissenschaften ankündigt, sondern darüber hinaus in Kultur, Politik und Alltag nach neuen Wegen sucht.

In einem zweijährigen Projekt lotet das HKW in Kooperation mit Max-Planck-Gesellschaft, Deutschem Museum, Rachel Carson Center for Environment and Society und dem Institute for Advanced Sustainability Studies, Potsdam die vielfältigen Implikationen dieser Hypothese aus.

Der viertägige Auftakt des Anthropozän-Projekts öffnet einen Archipel der Gedanken, Positionierungen und Diskussionslinien rund um grundlegende Fragen des „Zeitalters des Menschen“. Renommierte Denker, Künstler, Filmemacher und Wissenschaftler treffen bei Gesprächen, Performances und auf Erzählinseln zusammen, um das komplexe Terrain „nach dem Holozän“ aus unterschiedlichsten Perspektiven zu verhandeln und zu diskutieren.

»Oikos« (Haushalt), »Techné«, »Perspektiven«, »Gärten« und »Zeiten« – dies sind die thematischen Inseln, auf und zwischen denen sich die transdisziplinären Begegnungen zu einer vielfältigen Gesprächs und Erzähllandschaft formen. Von den in Objekten eingeschriebenen Erzählungen ausgehend erkunden Teilnehmer die ethische, ästhetische, politische und ökonomische Dimension des Anthropozäns: Wer ist Produkt und Produzent der Erde? Von wo aus und in welchen Zeiträumen muss man das komplizenhafte Wechselverhältnis von Natur und Mensch denken? Müssen wir die Natur der Ökonomien neu denken, der Ökonomie der Natur andere Austauschprozesse unterstellen? Wo endet der von uns geschaffene „planetarische Garten“? Welches technische Vermögen wird zum Einsatz gebracht?

Zwischen den Inseln vernetzen und kontrastieren verschiedene Routen die Gedankenräume zur anthropozänen Diagnose: In Keynotes werden die sozio-politische, philosophische und gestalterische Mobilisierungskraft der Anthropozän-These befragt. Dialoge sondieren mit zugespitzten Fragen Meinungen und Meinungsbilder: Kündet das Anthropozän vom Jüngsten Tag? Ist es neu? Ist es gerecht? Ist es ein Luxus? Ist es schön? Roundtables bringen künstlerische und wissenschaftliche Neuerzählungen zur Sprache. Ein Research Forum debattiert transdiziplinäre Praktiken und Logiken des Forschens im Anthropozän; künstlerische Beiträge setzen sich mit den medialen Ablagerungen und poetischen Kosmologien des Anthropozäns auseinander sowie entwerfen ein räumlich sensorisches Experiment von Stoffwechsel-Prozessen für das Foyer des HKW.

Im Rahmen von:
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