Ausstellungsprogramm

Interventionen in der Ausstellungshalle

Zukünftige Erinnerungen an die Chinesische Musik

Fr 21.4.2006
20.30h
Eintritt frei
ensemble on_line vienna, Copyright: Juri Tscharyiski

Ein Ensemble aus chinesischen und westlichen Instrumenten stellt traditionelle chinesische Kunstmusik neuen Werken asiatischer und europäischer Komponisten gegenüber.

Im 20. Jahrhundert wurde die westliche Kunstmusik in aller Welt zum Standard. Andere Kunstmusiktraditionen, wie etwa die chinesische, blieben dagegen weitgehend an ihre Wurzeln gebunden. Erst in den letzten Jahren haben sich Komponisten der chinesischen Tradition mit neuen Ohren genähert. Dieses Konzert stellt neue Werke asiatischer und europäischer Komponisten für ein Ensemble aus chinesischen und westlichen Instrumenten traditionellen chinesischen Werken zur Seite.


Wu Wei: Sheng

Yeh Jiuan-Reng: Zheng

Wolfgang Suppan, Christian Utz: Live-Electronics

ensemble on_line vienna

Leitung: Simeon Pironkoff

Einführungsgespräch: Sandeep Bhagwati, Christian Utz


Mit freundlicher Unterstützung von: AsianCultureLink und ensemble on_line vienna


„Musiktraditionen, wenn jemand sie erst einmal als politisch oder ökonomisch verwertbar entdeckt hat, verlieren schnell ihre Würde und verkommen zu griffigen Klischees - die sich fatalerweise für fast alle Arten von kulturellem Austausch meist besser eignen als die innerlich reich gegliederte Tradition selbst. Daher gleicht das vielgeübte interkulturelle Improvisieren allzuoft einem unverbindlichen, nur für die Beteiligten interessanten Tresengespräch. Wie aber ist es, wenn man schreibt - und dabei für die Klänge einer anderen Kultur denkt, wenn man den vertrauten Klängen durch das ästhetische Milchglas einer anderen Kultur neu nachspüren muss? Komponieren als transkultureller Selbstversuch also, weder um in historizistischem Gestus „Un-Erhörtes“zu finden, noch um über den exotischen Umweg ästhetisches „Neuland“ zu „erobern“ - sondern um zu verstehen, wie ein anderes Hören und Empfinden unsere musikalischen Prioritäten, unsere Wahrnehmung, die Klangwirkung unserer Instrumente, ja unserer Körper, subtil verändern kann.“ (Sandeep Bhagwati)