tha global cipha

Der „Cipher“, der spontan entstehende Kreis, in dem sich MCs zusammenfinden und freestylen, ist global geworden. Wie klingt Hip Hop in Bogotá, Beirut, Nairobi und Manila? Was versteht man dort unter dem ‚Label’ Hip Hop? Welche Themen treibArthur Jaffa (USA) hat „flow, layering and ruptures in line“ als Konstanten bezeichnet, die im Hip Hop jenseits sprachlicher und ethnischer Zugehörigkeiten als eine Art ‚lingua franca’, als eine Verkehrssprache des 21. Jahrhunderts funktionieren. Welche nicht-sprachlichen Codes – Gesten, Kleidung und Bewegungen – gibt es, aufgrund derer sich Hip Hopper überall auf der Welt verstehen, auch wenn sie nicht die Sprache des anderen sprechen? Was macht die zu einer global verfügbaren gewordenen Sprache aus? Und welche Rolle spielen dabei die verschiedenen Ausdrucksformen des Hip Hop (Rap, DJing, Graffiti, Breakdance, Mode)?en Rapper um? Welche interessanten Neuentdeckungen gibt es?

Im Anschluss: Performance von Amigo

Teilnehmer

H. Samy Alim ist Lehrbeauftragter für Erziehungswissenschaften, Anthropologie und Linguistik an der Stanford University. Dort leitet er das "Institute for Diversity in the Arts" (IDA) und das "Center for Race, Ethnicity, and Language" (CREAL). Unter anderem erschienen von ihm folgende Werke: You know My Steez (2004), Roc the Mic Right (2006), Talkin Black Talk (2007) und Global Linguistic Flows: Hip Hop Cultures, Youth Identities, and the Politics of Language (2009). Er ist Co-Autor von Tha Global Cipha: Hip Hop Culture and Consciousness (2006) zusammen mit James G. Spady und Samir Meghelli.

Kadir Memis alias Amigo kam mit seiner türkischen Einwandererfamilie nach Berlin. Inspiriert durch die Hip Hop-Kultur der 80er Jahre brachte er sich als Autodidakt das Tanzen bei und gründete verschiedene Tanzprojekte. Sein Anliegen ist es, urbane Tanzstile wie B-Boying, Popping und Locking zu verbinden, und Tänzer aus verschiedenen Kulturen zusammenzubringen. In Zusammenarbeit mit Theaterhäusern und dem HAU Berlin möchte Amigo Urban Dance als eine Form des zeitgenössischen Tanzes etablieren.

Chefket The rapper lives and works in Berlin. His debut album ‘Einerseits Andererseits’ was released in September 2009.

Eva Kimminich ist Kulturwissenschaftlerin und Romanistin. Sie verfasste Werke über Rap und Tanzstile der Hip Hop-Kultur. Ihr Interesse gilt den komplexen Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Welt, die sich im Gebrauch sprachlicher und nichtsprachlicher Zeichen manifestieren.

Prof. Dr. Gabriele Klein, Professorin für Soziologie der Universität Hamburg, ist Direktorin des Zentrums für Performance Studies und Ko-Direktorin des Research Center for Media and Communication. Sie hat Gastprofessuren in den USA, der Schweiz und Südafrika inne. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Tanz-, Bewegungs- und Performanceforschung sowie die Popkultur.