Ausstellung
Labor Berlin 5: Filipa César
The Embassy
Sa 16.4.–So 19.6.2011
Eintritt frei
Ausgangspunkt von Filipa Césars Recherche ist der Einfluss Amílcar Cabrals auf die kinematografische Kultur Guinea Bissaus. Für den 1973 ermordeten Cabral spielte die lokale Kinoproduktion eine zentrale Rolle im Unabhängigkeitskampf Guinea-Bissaus von den portugiesischen Kolonialisten zwischen 1961 und 1973.
In ihrer 2011 entstandenen Recherche sucht Filipa César nach den Spuren der Filmemacher Flora Gomes, Sana N'Hada, Josefina Crato und José Bolama Cobumba, die Cabral in Cuba ausbilden ließ. Zugleich wird aus dieser Reise eine Suche nach der Möglichkeit einer Geschichte dieses westafrikanischen Staates, dessen historische und filmische Archive im Bürgerkrieg 1998/1999 nahezu vollständig zerstört wurden. „The Embassy“ kondensiert diese Erfahrung in der filmischen Begegnung mit einem der wenigen geretteten Zeugnisse kolonialer Vergangenheit, einem Fotoalbum aus den 1940-50er Jahren. Es ist der fotografische Blick der Kolonialherren auf Guinea-Bissau, der in Filipa Césars Filmarbeit kommentiert wird durch die Stimme eines Archivars, welcher die Geschichte seines Landes mit eigenen Augen erzählt.
Kuratiert von Alanna Lockward
Filipa César, geboren 1975 im portugiesischen Porto, lebt seit 2001 in Berlin. Ihre Arbeiten waren u.a. auf der 8. Istanbuler Biennale, in der Kunsthalle Wien, der Tate Modern, auf der 29. São Paulo Biennale und der Manifesta 8 zu sehen.
Freitag, 20.05., 18 Uhr: Artist talk mit Filipa César und Doreen Mende
Mit „The Embassy“ findet „Labor Berlin“ seine fünfte Fortsetzung. Die Ausstellungsreihe ist der Kreativität und dem Potenzial der internationalen Künstler gewidmet, die die Stadt als neue Heimat gewählt haben.
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