Lesungen und Gespräche
Gegengelesen. Literatur aus Argentinien
Wie schreibt es sich in einem Land, das die Folgen von Staatsterror, Turbokapitalismus und Wirtschaftskrise überwinden muss? Zum Schwerpunkt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse präsentiert das Haus der Kulturen der Welt jüngere argentinische Autorinnen und Autoren, die eine Vorliebe für eigensinnige, doch unterhaltsame Literatur eint. Ob sie das europafixierte Selbstverständnis der Mittelschicht in Frage stellen, Romane schreiben, die zugleich literaturtheoretische Essays sind, oder dem Alltag neue Offenbarungen abgewinnen – alle ausgewählten Autorinnen und Autoren steuern mit ihrem Schreiben gegen den harmlosen Konsum von Büchern an. Dazu: das mobile lateinamerikanische Poesiefestival „Latinale“ und eine Ausstellung zur Geschichte der literarischen Avantgarden Argentiniens.
Gegengelesen - Tag 1 | Tag 2
18 h Eröffnung
„Gegengelesen. Literatur aus Argentinien“ und Ausstellung „Argentiniens literarische Avantgarden“
Susanne Stemmler, Haus der Kulturen der Welt Magdalena Faillace, Argentinisches Außenministerium
19 h Lesung, Gespräch
Nach Borges. Das Erbe der Avantgarden
Pedro Mairal, Cecilia Pavón, Samanta Schweblin
Was bleibt von den politischen und ästhetischen Avantgarden? – fragen und beantworten drei Schriftsteller und Schriftstellerinnen der 1970er-Generation. Samanta Schweblin wird für ihre verstörenden Fiktionen gefeiert („Die Wahrheit über die Zukunft“, Suhrkamp). Cecilia Pavón, Übersetzerin, Galeristin, Herausgeberin und Dichterin („Fette Katze Tonträger“, SuKuLTur), spricht von einem neuen Genre: „Gedichte mit Links“. Pedro Mairal erkundet in seinem Kriminalroman "Das fehlende Jahr des Juan Salvatierra" (Hanser Verlag) die Verbindung von Leben und Kunst.
Moderation: Silvia Fehrmann, Haus der Kulturen der Welt
Mit deutsch-spanischer Simultanübersetzung
21.30 h Film
Los Rubios (Die Blonden)
R: Albertina Carri, B: Albertina Carri und Alan Pauls, Argentinien 2003, OmeU, 91 min
Die Regisseurin, deren Eltern dem Staatsterror zum Opfer fielen, fragt nach den Leerstellen, die die Militärdiktatur hinterlassen hat.
In Zusammenarbeit mit Latinale, Instituto Cervantes und der Botschaft der Republik Argentiniens in Deutschland
Kuratiert von Timo Berger, Rike Bolte, Susanne Stemmler, Silvia Fehrmann
Programmkoordinatorin: Cordula Hamschmidt
Projektassistenz: Isabel Ferrin-Aguirre I Praktikantin: Nathalie Solís Pérez
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