Eröffnungsdiskussion

The Colonial Modern as Commonplace

Fr 29.8.2008
20h
Eintritt frei

Französisch mit deutscher Simultanübersetzung

Wie eignen sich die Bewohner Casablancas die Architektur aus der Kolonialzeit heute an? Wie lässt sich die koloniale Architektur der Moderne erhalten und dennoch neu erzählen?


mit Wafae Belarbi (Architektin und Forschererin, National School of Architecture Rabat), Hassan Darsi (Künstler, Association Le Source du Lion, Casablanca), Souad Guennoun (Fotografin, ARC), Abderrahim Kassou (Präsident Casa Mémoire, Casablanca)


Moderation: Tom Avermaete (Delft University of Technology)


Wafae Berlarbi, Architektin, Forscherin und Dozentin an der National School of Architecture in Rabat. In ihrer Arbeit widmet sie sich der Analyse und der Entwicklung von Strategien für illegale Siedlungen, den so genannten Bidonvilles am Rande marokkanischer Städte. Wafae Berlarbi konzentriert sich speziell auf Bidonvilles in den Außenbezirken von Casablanca, die bis heute ein wichtiges Ziel von Programmen wie ‘Villes sans Bidonvilles’ darstellen.


Hassan Darsi, der Künstler wurde 1961 in Casablanca geboren, wo er lebt und arbeitet. Er gründete die Association La Source du Lion, die seit 1998 verschiedene Veranstaltungen zeitgenössischer Kunst organisiert. Mit seiner künstlerischen Arbeit schafft er einen Dialog zwischen radikal konzeptionellem Kunstverständnis und sozialem Engagement. Er hat in Casablanca eine Reihe sozial engagierter Kunstprojekte initiiert und durchgeführt. Darsis Werke wurden an vielen Orten in Marokko und anderen Ländern ausgestellt.


Souad Guennoun, Architektin und Fotografin, wurde 1956 in Casablanca geboren, wo sie lebt und arbeitet. 1986 gründete sie das Architekturbüro ARC. 1989 begann sie damit, das Casablanca aus den 1930er und 1950er-Jahren zu fotografieren, einschließlich des Bousbir Viertels, das anschließend ohne nennenswerte Widerstände abgerissen wurde. Im Magazin Le Journal veröffentlicht sie regelmäßig Artikel über Alltagsleben und -kultur. Souad Guennoun engagiert sich stark für humanitäre Projekte.


Abderrahim Kassou, der Architekt und Wissenschaftler ist Präsident der Casa Mémoire, einer Gesellschaft, die sich für die Erhaltung des baulichen Erbes in Casablanca einsetzt. Kassou hat vier Jahre an der National School of Architecture in Rabat unterrichtet und leitet das Forschungsprojekt Patrimoines Partagés. Er ist Partner im Architekturbüro Kilo D’architecture, das sich gleichermaßen mit Neubauten wie mit dem Bauen im Bestand beschäftigt.