Filmreihe
Kleine Pfade - Verschränkte Geschichten
Wer sieht hier wessen Elend? - Anrede und Bündnisse
Filme und Gespräche werden deutsch übersetzt
Deutsche Wochenschau Nr. 521/36/1940
4 min, 35 mm, dt. OF
O-Ton: „Die sogenannte Lichtstadt Paris einmal von einer anderen Seite.“ Eine deutsche „Heimstätte für Arbeiter der Stirn und der Faust“ folgt auf den Bericht über „Elendsquartiere“ im besetzten Frankreich.
Aubervilliers
R: Eli Lotar, Text: Jacques Prévert, F 1946, 24 min, 35 mm, frz. OmU
Die Industrie-Vorstadt Aubervilliers: Müllverbrennungsanlagen, improvisierte Behausungen und die Arbeit mit der Natronlauge. Pierre Laval, Autor des Dekrets von 1934, das über Filmaufnahmen im kolonialen, frankophonen Afrika wachte, war hier fast 20 Jahre lang Bürgermeister, bis er 1944 als Kollaborateur hingerichtet wurde. Im Film kommt er vor als einer, der „das Blaue vom Himmel versprach: Moderne Häuser. Sonniges und günstiges Wohnen. Fließend Wasser, eine Musterschule, Spielplätze, Kindergärten.“
Clichy (Scopitone)
P: Davis Boyer ca. 5 min, arab. OF
Mohamed Mazouni, der Dandy des algerischen Yé-Yé, singt von der Arbeit auf der Baustelle in Frankreich.
Les trois cousins – eux et nous
R: René Vautier, Algerien/Frankreich 1969, 20 min, frz. OF
Drei Cousins – Faruk, Hamid und Mohammed (gespielt von Mohammed Zinet) brechen ins algerische Paris auf, das Paris der Bidonvilles, um dort Arbeit zu finden. Entstanden nach langen Diskussionen mit den Beteiligten: „Es kommt nicht in Frage, das Elend zu zeigen, um zu vermitteln wie wir leben. Wir brauchen kein Mitleid." Am Ende steht der Erstickungstod der Cousins in ihrer Baracke – ein Vorfall, der bei den improvisierten Heizungen nicht selten war. Gedreht u.a. in Nanterre als algerisch-französische Koproduktion.
Le Glas
R: René Vautier, Algerien/Rhodesien 1964, 5 min, frz. OF, voice-over Djibril Diop Mambéty
In Zusammenarbeit mit der ZAPU (Zimbabwe African Party for Unity) entstandener Film über drei afrikanische Revolutionäre, die in Salisbury gehängt wurden. War in Frankreich verboten. Ein visuelles Requiem. Vautier: „Schreibe die Geschichte in Bildern – jetzt sofort!“