Impure Company / Hooman Sharifi (Iran/Norwegen)

Eine kahle Bühne, umfasst von drei übermannshohen weißen Vorhängen, in der Mitte ein Scheinwerfergerippe, das fast bis zum Boden hängt. Es treten auf: Vier schwarzgekleidete Menschen, die unvermittelt zwischen verhaltener Energie, wilden Bewegungen, stummen Schreien und Starre changieren. „Nietzsche meinte, Gott ist tot, aber ich finde es viel provokanter zu sagen, er kümmert sich einfach nicht mehr.“ Ausgangspunkt von God exists… sind Fragmente aus den Schriften von Friedrich Nietzsche, Roland Barthes und Peter Handke. Zugehörigkeit – oder besser die (vergebliche) Suche nach ihr – ist der rote Faden der Texte wie der sehr physischen, mit harten Schnitten arbeitenden Performance. Dabei sind die Zuschauer eingeladen, die auf einen Bildschirm projizierten Texte zu lesen und daraus ihre eigenen Schlüsse für das Geschehen auf der Bühne zu ziehen.

Hooman Sharifi, Gründer der Impure Company und einer der profiliertesten Choreografen Norwegens, verließ mit 14 Jahren seine Heimat Iran. Er verarbeitet hier auch eigene Erfahrungen, als er etwa – wie Kaspar Hauser in Handkes Kaspar – mit einer Sprache konfrontiert war, die er so lange konzentriert hörte, bis es ihr einen Sinn zuordnen konnte.